Der US-Senat gab grünes Licht für den 70-Jährigen Immobilienunternehmer. Kushner saß wegen Steuerhinterziehung zwei Jahre im Gefängnis.
Er ist der nächste Vertraute von US-Präsident Donald Trump in einer wichtigen Position. Charles Kushner wird neuer US-Botschafter in Frankreich. Sein Sohn: Jared Kushner ist mit Trumps Tocheter Ivanka verheiratet.
Charles Kushner saß wegen Steuerhinterziehung und Zeugenbeeinflussung zwei Jahre im Gefängnis, in 18 Fällen hatte er sich schuldig bekannt. 2020 wurde er während der ersten Amtzeit von Donald Trump vom US-Präsidenten begnadigt. Nun wechselt er nach Paris.
Bei seiner Anhörung vor dem Senat sagte Kushner zu seiner Verurteilung 2005: "Meine Fehleinschätzung und mein Fehler liegen über 20 Jahre zurück. Seitdem bin ich von Präsident Trump begnadigt worden. Aber ich sitze heute nicht hier vor Ihnen und sage Ihnen, dass ich ein perfekter Mensch bin. Ich bin kein perfekter Mensch. Ich habe einen sehr, sehr schweren Fehler gemacht, für den ich einen sehr hohen Preis bezahlt habe". Der Senat stimmte mit 51 zu 45 Stimmen für Kushner.
Mehr Lobbyist als Botschafter
Der Auftrag an Kushner ist klar: er soll in Frankreich vor allem die amerikanischen Wirtschaftsinteressen vertreten. Der 70-Jährige Immobilienmogul kündigte an hauptsächlich Lobbyarbeit leisten zu wollen. Frankreich solle mehr in US-Unternehmen investieren und mehr im Einklang mit den strategischen US-Interessen handeln. Er wolle Frankreich ermutigen "mehr in seine Verteidigungskapazitäten zu investieren und die EU dazu zu bringen, sich der US-Vision eines verstärkten europäischen Engagements für die Sicherheit anzuschließen", so Kushner.
Trump kündigte bereits kurz nach seiner Wahl im November 2024 an, Kushner als französischen Botschafter nominieren zu wollen. Er bezeichnete ihn als "großartigen Geschäftsmann, Philanthropen und Dealmaker". Mehrere französische Beamte sprachen dem 70-Jährigen dagegen die erforderlichen diplomatischen Qualifikationen ab. Gérard Araud, ehemaliger französischer Botschafter in den USA schrieb auf X: "Er hat natürlich keine Ahnung von unserem Land. Immerhin wird er Zugang zum Präsidenten haben. Wir trösten uns, so gut wir können".
Amerikanisch-französisches Verhältnis angespannt
Die Beziehungen zwischen den USA und Frankreich sind sehr angespannt. Vor allem Trumps-Handelspolitik stößt auf Ablehnung. Und auch beim Thema Ukraine-Krieg und der Neuausrichtung der europäischen Sicherheit herrscht Uneinigkeit.