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Israelisches Militär will 75 Prozent des Gazastreifens besetzen

Vertriebene Palästinenser gehen am Donnerstag, 22. Mai 2025, durch ein behelfsmäßiges Zeltlager am Hafen von Gaza-Stadt.
Vertriebene Palästinenser gehen am Donnerstag, 22. Mai 2025, durch ein behelfsmäßiges Zeltlager am Hafen von Gaza-Stadt. Copyright  AP Photo/Jehad Alshrafi
Copyright AP Photo/Jehad Alshrafi
Von Evelyn Ann-Marie Dom & Jan-Friedrich Funk mit AP
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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In den kommenden zwei Monaten will Israel 75 Prozent des Gazastreifens kontrollieren. Es gehe bei der Offensive nun darum möglichst viel Gebiet zu erobern, so das israelische Militär. Auch die Lebensmittelversorgung soll neu organisert werden, an der Hamas vorbei.

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Der Plan des israelischen Militärs stößt auf weltweite Kritik. Innerhalb von zwei Monaten will Isreal 75 Prozent des Gazastreifens kontrollieren, das berichten lokale Medien. Momentan weitet das Land seine Offensive im Gazastreifen aus, um die Hamas zur Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln zu zwingen.

Palästinensische Bevölkerung soll vertieben werden

Die neue Offensive im Gazastreifen ziele nicht mehr nur auf die Bekämpfung der Hamas, sondern auf die Eroberung von Gebieten, die Kontrolle der Lebensmittelverteilung und die Zerstörung der Infrastruktur der Hamas.

Der Plan: man wolle die palästinensische Bevölkerung in drei kleine Zonen im Gazastreifen drängen und dann die restlichen drei Viertel des Gazastreifens besetzen.

Die Hamas hatte zuvor erklärt, sie werde die Geiseln nur gegen einen dauerhaften Waffenstillstand und einen Abzug der israelischen Truppen aus dem Gebiet freilassen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu lehnte diese Bedingungen jedoch ab und erklärte, Israel wolle "die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen übernehmen" und ein neues System zur Verteilung von Hilfsgütern einrichten und die Hamas dabei umgehen.

Israel hat die Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff in den Gazastreifen fast drei Monate lang blockiert und dadurch eine Hungersnot im Gazastreifen ausgelöst. Daran gab es weltweite Kritik, auch aus Deutschland. Großbritannien, Frankreich und Kanada hatten Sanktionen gegen Israel angekündigt.

Palästinenser vor einer Essensausgabe in Khan Younis im Gazastreifen, Freitag, 23. Mai 2025.
Palästinenser vor einer Essensausgabe in Khan Younis im Gazastreifen, Freitag, 23. Mai 2025. Abdel Kareem Hana/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.

In der vergangenen Woche ließ Israel einige wenige Hilfsgüter in den Gazastreifen. Doch Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen warnten, dass die verteilte Menge bei weitem nicht ausreiche.

Neuer Plan aus den USA von UNO abgelehnt

Israel unterstützte offenbar auch einen Plan der US-Stiftung "Gaza Humanitarian Foundation" (GHF). So war geplant über vier Verteilerzentren Hilfsgüter an die Palästinenser verteilen, vorbei an der Hamas. Die Zentren und Routen sollten von privaten Sicherheitskräften geschützt werden, israelische Soldaten hingegen nicht an der Ausgabe beteiligt sein. Die der Plan wurde allerdings verworfen, die Stiftung könne nicht unabhängig arbeiten, hieß es.

Auch die UNO hatte zuvor erklärt, sie werde sich nicht an dem Plan beteiligen, da dieser nicht unparteiisch, neutral oder unabhängig sei.

Am Wochenedne wurden bei israelischen Angriffen mindestens 38 Menschen getötet, darunter auch Kinder, wie die palästinensische Gesundheitsbehörde mitteilte. Im Norden des Gazastreifens sind offenbar mehrer Krankenhäuser von israelischen Truppen eingekesselt.

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