Nach Angaben des israelischen Außenministeriums, das das Schiff in einem Post auf X als "Selfie-Yacht" bezeichnete, befand sich die Yacht "sicher auf dem Weg zur israelischen Küste". Ihre Insassen "sollten in ihre Heimatländer zurückkehren".
Aktivisten an Bord des Schiffes Madleen, das auf dem Weg nach Gaza war, um humanitäre Hilfe zu leisten, berichten, sie seien von israelischen Soldaten abgefangen worden.
Die Kampagnenorganisation Freedom Flotilla Coalition (FFC) teilte auf Telegram mit, dass die Verbindung zur Madleen unterbrochen wurde, und lud später ein Foto hoch, auf dem Menschen mit erhobenen Händen in Schwimmwesten zu sehen sind.
In den letzten Meldungen des israelischen Außenministeriums über das Hilfsschiff hieß es, die Yacht sei "sicher auf dem Weg zur Küste Israels" und die Insassen würden "voraussichtlich in ihre Heimatländer zurückkehren".
Kurz darauf veröffentlichte das israelische Außenministerium ein Video auf X, das zeigt, wie die israelische Marine dem Hilfsschiff auf dem Weg nach Gaza die Anweisung gibt, umzukehren, und ein weiteres Video, das zeigt, dass die Passagiere sicher und unverletzt sind. Israel spricht in seinem Post von der sogenannten "Selfie-Yacht", eine Anspielung auf die Social-Media-Präsenz der Passagiere. Das israelische Außenministerium endet mit dem Satz: "The show is over", zu Deutsch die Vorstellung ist beendet.
Die Sorge um die Sicherheit der Besatzung der Freedom Flotilla wuchs über Nacht, nachdem auf dem Schiff, das mit Greta Thunberg und anderen Aktivisten auf dem Weg nach Gaza war, um humanitäre Hilfe zu leisten, Alarm ausgelöst wurde.
Die Freedom Flotilla Coalition erklärte, die Situation habe Panik ausgelöst und viele von ihnen veranlasst, in Deckung zu gehen und Schwimmwesten anzulegen, um sich auf ein Eingreifen vorzubereiten.
In einem Beitrag in den sozialen Medien schrieb sie: "Alarm wurde auf der Madleen ausgelöst. Schwimmwesten sind angelegt, wir bereiten uns auf das Abfangen vor."
Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für besetzte Gebiete, die nach eigenen Angaben in Kontakt mit dem Kommunikationsraum der Flottille in Catania stand, stellte fest, dass etwa fünf Schiffe das Hilfsschiff umkreisten und zwei Drohnen über dem Schiff schwebten.
Am Sonntag erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz, dass Israel niemandem erlauben werde, die Seeblockade der palästinensischen Gebiete zu durchbrechen, die seiner Meinung nach darauf abziele, die Hamas an der Einfuhr von Waffen zu hindern.
"An die antisemitische Greta und ihre Hamas-Propagandistenkollegen - ich sage es ganz deutlich: Ihr solltet umkehren, denn ihr werdet es nicht bis nach Gaza schaffen", sagte er in einer Erklärung.
Die Klimaaktivistin Thunberg ist eine von 12 Aktivisten an Bord der von der Freedom Flotilla Coalition betriebenen Madleen.
Das Schiff verließ Sizilien am vergangenen Sonntag mit dem Ziel, humanitäre Hilfsgüter zu liefern und die Seeblockade des Gazastreifens aufzuheben, um auf die eskalierende humanitäre Situation zwei Monate nach Beginn des Konflikts zwischen Israel und der Hamas aufmerksam zu machen.
Im Mai scheiterte bereits der erste Versuch der Freedom Flotilla, den Gazastreifen auf dem Seeweg zu erreichen, als zwei Drohnen eines der Schiffe der Gruppe angriffen, als es in internationalen Gewässern vor Malta unterwegs war.
Bei diesem Angriff wurde der vordere Teil des Schiffes beschädigt, was die Gruppe Israel anlastete. Israel wies das jedoch entschieden zurück.