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Jemens Huthi bereit, an der Seite des Iran gegen Israel zu kämpfen

Anti-US- und Anti-Israel-Kundgebung in Sanaa, 9. Mai 2025
Anti-US- und Anti-Israel-Kundgebung in Sanaa, 9. Mai 2025 Copyright  AP
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Von Ekbal Zein & يورونيوز
Zuerst veröffentlicht am
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Huthi-Politbüromitglied Mohammed al-Bukhaiti hat erklärt, man stehe in enger Abstimmung mit Teheran und sei bereit, den Iran bei der Konfrontation mit Israel zu unterstützen.

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Zum ersten Mal hat eine bewaffnete Gruppierung, die von der Islamischen Republik unterstützt wird, ihre Bereitschaft bekundet, sich an der Seite des Iran militärisch zu engagieren.

Ein Mitglied des Politbürs der Huthi, die sich selbst Ansar Allah (Gottes Helfer, Gottes Unterstützer) nennen, erklärte im Fernsehsender Al Jazeera Mubasher, man werde den Iran gegen Israel unterstützen, so wie man es bereits zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen getan habe.

Mohammed al-Bukhaiti, bekräftigte zudem, dass die Gruppe während der anhaltenden militärischen Eskalation mit Israel mit Teheran zusammenarbeite.

Pro-iranische Gruppierungen in der Region, wie die Huthis im Jemen, die Volksmobilisierungskräfte im Irak und die Hisbollah im Libanon, versuchen zu zeigen, dass der Kampf mit Israel und vielleicht bald auch mit den Vereinigten Staaten, die mit einer direkten Intervention drohen, nicht nur ein Konflikt um das iranische Atomprogramm ist.

Sie vertreten die Ansicht, dass es sich um die "letzte Schlacht" zwischen zwei konkurrierenden Projekten um Einfluss in der Region handelt und dass eine Niederlage des Irans bedeuten würde, dass die Region "in die israelische Ära eintritt".

Obwohl alle Iran-treuen und sogar Iran-freundlichen Parteien ihre Verurteilung und moralische Unterstützung für die Islamische Republik zum Ausdruck gebracht haben, nachdem diese einem israelischen Raketen- und Bombenhagel ausgesetzt war, sind die Huthis die einzigen, die bislang ihre Bereitschaft bekundeten, eine "neue Unterstützungsfront" zu eröffnen.

Dies könnte eine Intensivierung der Angriffe auf israelisches Gebiet bedeuten. Im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg haben die Huthi wiederholt Raketen auf Israel abgefeuert.

Die Huthi haben nach Angaben ihrers Militärsprechers, Brigadegeneral Yahya Saree, vor einigen Tagen mitten im israelisch-iranischen Schlagabtausch, mehrere Raketen auf das Zentrum Israels, insbesondere auf das Gebiet von Jaffa, abgefeuert.

Die Beteiligung der Huthis an den direkten Kämpfen könnte jedoch den Waffenstillstand gefährden, den sie im Mai separat mit den USA unterzeichnet haben.

Dies könnte zu einer Wiederaufnahme der fast täglichen US-Bombardements führen, die Dutzende von Opfern und Schäden an militärischen und lebenswichtigen Einrichtungen zur Folge hatten. Es könnte auch den US-Schiffsverkehr im Roten Meer gefährden.

Jahrelange iranische Unterstützung für die Huthis im Jemen

Nach Angaben des Alma-Instituts für israelische Studien begann der Iran in den frühen 1990er Jahren mit der Unterstützung der Huthi-Gruppe. Diese Unterstützung wurde während des jemenitischen Bürgerkriegs ausgeweitet und trug entscheidend dazu bei, dass die Huthis 2014 große Teile des Nordens des Landes, einschließlich der Hauptstadt Sanaa, kontrollieren konnten.

Ziel war es, eine militärische Kraft zu schaffen, die der Hisbollah im Libanon im Zusammenhang mit dem Konflikt mit Israel ähnelt.

In den vergangenen Jahren hat Teheran die Huthis mit verschiedenen Waffensystemen wie Maschinengewehren, Mörsern, Sprengstoff, Panzerabwehrraketen, ballistischen Raketen, Marschflugkörpern, Drohnen, mit Sprengfallen versehenen Booten und Luftabwehrsystemen ausgestattet.

Darüber hinaus erhielten sie militärische Ausbildung und wirtschaftliche Unterstützung . Der Iran half beim Aufbau einer Infrastruktur für die Herstellung und Montage von Waffen, die die Huthi relativ unabhängig machte und in der Lage versetzte, lokal Waffen herstellen zu können.

Dem Alma-Institut zufolge haben die Huthis eine "rasche Entwicklungsfähigkeit bewiesen, die sogar die Hisbollah übertrifft". Die wird durch ihre fortschrittlichen Fähigkeiten im Umgang mit Waffen und ihre Kampferfahrung belegt.

Die Huthi profitieren auch von Stärken, die die libanesische Hisbollah nicht besitzt, wie die Kontrolle über ein großes Gebiet im Jemen und bedeutende Vorkommen von Bodenschätzen wie Erdöl sowie ihre strategische Lage am Eingang zum Roten Meer und der Straße von Bab al-Mandab.

Im Interesse aller Länder der Region

In seiner ersten Stellungnahme nach dem Ausbruch der Konfrontation zwischen Israel und dem Iran erklärte Huthi-Chef Abdul Malik al-Huthi, dass der derzeitige Konflikt "alle Länder in der Region betrifft". Seine Wortwahl ließ darauf schließen, dass sich die Huthi an der Konfrontation beteiligen könnten.

"Die Aggression gegen den Iran erfolgte im Rahmen einer westlichen Zielsetzung, die den Iran als ein unabhängiges Modell sieht, das die palästinensische Sache unterstützt", erklärte Abdul Malik al-Huthi. "Der Sieg der Islamischen Republik in dieser Konfrontation ist im Interesse der palästinensischen Sache und im Interesse aller Länder in der Region."

Obwohl alle bewaffneten Gruppierungen in der Region die gleiche Rhetorik an den Tag legen, bleibt die Frage: Werden sie alle bereit sein, Teheran nach all den Schlägen, die sie erlitten haben, zu unterstützen?

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