Die spanischen Behörden haben nach einem aufsehenerregenden Überfall auf einen Rentner einen weiteren Tatverdächtigen festgenommen. Zuvor hatte der Angriff für schwere Spannungen und sogar einer "Jagd auf Migranten" geführt.
Die baskische Polizei hat in Rentería, Spanien die dritte Person festgenommen, die an dem Überfall auf einen 68-jährigen Mann in Torre Pacheco (Region Murcia) in der vergangenen Woche beteiligt war. Der gewalttätige Übergriff, der auf Video aufgenommen wurde, wurde in den sozialen Netzwerken verbreitet und führte zu Spannungen zwischen Spaniern und Einwanderern.
Rechtsgerichtete Gruppen riefen gar zur "Jagd auf Migranten" auf. Steine wurden geworfen, Leuchtkugeln abgefeuert, rassistische Slogans gerufen. Hassrede und Desinformation in den sozialen Netzwerken verschärften die Situation.
Letzter Tatverdächtiger festgenommen
Die baskische Polizei nahm nun den letzten der Tatverdächtigen fest, nachdem die Guardia Civil einen Hinweis an alle spanischen Polizeidienststellen gegeben hatte, die ihn identifiziert hatten. Der Beschuldigte wurde in Rentería ausfindig gemacht und verhaftet, als er gerade einen Zug in die Stadt Irún nehmen wollte. Die Ermittler gehen davon aus, dass er von dort aus nach Frankreich ausreisen wollte.
Der Mann hatte keine Adresse in Torre Pacheco angegeben und befindet sich bereits im Gewahrsam der Guardia Civil. Die beiden anderen mutmaßlichen Angreifer, beide Marokkaner und nicht in der Gemeinde wohnhaft, waren bereits zuvor festgenommen worden.
Die Behörden untersuchen das Motiv für den Angriff, bei dem sie das Opfer nicht beraubt, sondern direkt brutal zusammengeschlagen hatten, und was die drei Festgenommenen in der Gemeinde Murcia gemacht haben. Sieben weitere Personen wurden in den letzten Tagen wegen verschiedener Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit Hassverbrechen, Körperverletzungen und öffentlichen Unruhen festgenommen.
Nach tagelangen Spannungen und verstärkter Polizeipräsenz kehrt nun wieder Ruhe in der Gemeinde ein, in der mehr als 90 Nationalitäten zusammenleben. Nach wie vor gibt es Demonstrationen, zu denen zumeist rechtsextreme Gruppen aufrufen, die gegen illegale Einwanderung protestieren und mehr Sicherheit fordern. Die Imame in der Region haben ihrerseits die nordafrikanische Bevölkerung aufgefordert, sich nicht an den Unruhen zu beteiligen.