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Wenige Wochen nach Eröffnung: Nordkorea stoppt ausländische Tourismus in Strandresort

Kinder rennen am 2. Juli 2025 in der Ferienanlage Wonsan-Kalma ins Meer.
Kinder rennen am 2. Juli 2025 in der Ferienanlage Wonsan-Kalma ins Meer. Copyright  AP Photo/Jon Chol Jin
Copyright AP Photo/Jon Chol Jin
Von Oman Al Yahyai mit AP
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Wenige Wochen nach der Eröffnung schließt das nordkoreanische Ferienresort Wonsan-Kalma wieder seine Tore für ausländische Touristen.

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Nordkorea hat die Einreise ausländischer Besucher in sein neues Strandresort in Wonsan-Kalma gestoppt. Das teilte die staatlich betriebene Website DPR Korea Tour mit.

Erst Anfang Juli wurde das Resort eröffnet. Zunächst durften nur einheimische Touristen anreisen, kurz darauf folgten mit einer kleinen Gruppe russischer Reisender die ersten ausländischen Besucher.

Die Anlage an der Ostküste, die Platz für bis zu 20.000 Gäste haben soll, war von Staatsoberhaupt Kim Jong Un als "einer der größten Erfolge dieses Jahres" angepriesen worden.

Wann die Anlage wieder öffnet, ist unklar

Die Anlage sei nun jedoch "vorübergehend nicht für ausländische Touristen zugänglich", hieß es in der Erklärung auf der Tourismus-Website. Weder ein Grund für die Schließung noch ein Zeitpunkt für die Wiedereröffnung für ausländische Reisende wurde genannt.

Erst vor kurzem hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow die Anlage im Rahmen von Gesprächen mit Kim und der nordkoreanischen Außenministerin Choe Son Hui besucht.

Lawrow hatte sich optimistisch geäußert, was den Zustrom russischer Touristen betraf. "Ich bin sicher, dass russische Touristen zunehmend gerne hierher kommen werden", sagte der Außenminister.

Es wird vermutet, dass es sich bei der Schließung um eine Reaktion der nordkoreanischen Regierung auf den Artikel eines russischen Journalisten handeln könnte. Dieser hatte angedeutet, dass die Nordkoreaner vor Ort von den Behörden organisiert seien und dass es sich dementsprechend nicht um echte Urlauber handele.

"Man nimmt an, dass die nordkoreanische Regierung beschlossen hat, dass es negative Konsequenzen haben würde, wenn sie die Anlage für Ausländer öffnet", so Oh Gyeong-seob vom Korea Institute for National Unification im südkoreanichen Seoul.

Laut Lee Sangkeun vom Institut für Nationale Sicherheitsstrategie in Seoul könne die Schließung auch damit zusammenhängen, dass es Nordkorea bisher schwer falle, russische Touristen anzulocken. Das Resort sei sehr weit entfernt und die Anreise teuer.

Experten rechnen mit baldiger Wiedereröffnung

Experten gehen jedoch davon aus, dass die Schließung für ausländische Touristen nur von kurzer Dauer sein wird. Das Projekt Wonsan-Kalma, das vermutlich erhebliche Investitionen aus der ohnehin schon angespannten nordkoreanischen Wirtschaft erfordert hat, sollte eigentlich durch den Tourismus fremde Währungen ins Land bringen.

"Wenn ausländische Touristen nicht auf das Gelände gelassen werden, kommen keine russischen Rubel, chinesischen Yuan und Dollar herein. Dann kann Nordkorea nicht mehr kostendeckend arbeiten und muss die Anlage schließen", so Ahn Chan-il, Leiter des Institute for North Korean Studies.

Bei inländischen Besuchern scheint das Ferienresort bisher sehr beliebt zu sein. Wann Nordkorea wieder die Tore für den internationalen Tourismus öffnet, ist jedoch weiter unklar. Gruppenreisen aus China, die vor der Corona-Pandemie mehr als 90% der Besucher des Landes ausmachten, sind noch nicht wieder aufgenommen worden.

Kim hatte zuvor das Wonsan-Kalma-Resort als "stolzen ersten Schritt" zur Wiederbelebung des Tourismussektors des Landes bezeichnet.

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