Die Huthi-Rebellen im Jemen haben sich nicht sofort zu dem mutmaßlichen Anschlag bekannt. Es kann Stunden oder sogar Tage dauern, bis sie sich zu ihren Angriffen bekennen.
Eine wahrscheinlich von den Huthis abgefeuerte Rakete hat am Montag ein Schiff im Golf von Aden in Brand gesetzt. Dies teilte das britische Militär mit, nachdem lokale Medien im Jemen über einen möglichen Abschuss einer ballistischen Rakete aus einem von den vom Iran unterstützten Rebellen kontrollierten Gebiet berichtet hatten.
Kurz nach dem Start meldete ein Schiff im Golf von Aden, etwa 235 Kilometer vor der Küste der gleichnamigen Stadt, dass es in der Ferne "ein Platschen und Rauch" gesehen habe, so das Zentrum für maritime Handelsoperationen des britischen Militärs (UKMTO) mit.
Das UKMTO berichtete, dass "ein Schiff von einem unbekannten Projektil getroffen wurde", und rief die Schiffe in dem Gebiet zur Vorsicht auf.
"Berichten zufolge steht das Schiff in Flammen", so das maritime Handelszentrum.
Bei dem Schiff handelt es sich um die unter der niederländischer Flagge fahrende "Minervagracht“. Sie wurde bereits in der vergangenen Woche von den Huthi-Rebellen ins Visier genommen worden, der erste Angriff schlug jedoch fehl.
Die mit der Islamischen Republik im Iran verbündeten Huthis übernahmen nicht sofort die Verantwortung für den mutmaßlichen Angriff. In den meisten Fällen dauert es jedoch mehrere Stunden oder sogar Tage, bis sich die jemenitischen Kämpfer zu ihren Angriffen bekennen.
Die Huthi-Rebellen haben als Reaktion auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen Raketen- und Drohnenangriffe auf Israel geflogen. Auch Schiffe im Roten Meer, von denen sie behaupten, dass sie Verbindungen zu Israel haben, sind immer wieder betroffen.
Die Angriffe der Huthis haben in den letzten zwei Jahren den Schiffsverkehr auf der wichtigen Route durch das Rote Meer gestört. Vor dem Krieg Gaza wurden dort jährlich Waren im Wert von etwa 1 Billion Dollar (852 Milliarden Euro) transportiert.
Während eines kurzen Waffenstillstands im Januar stellten die Huthis ihre Angriffe ein. Später wurden sie jedoch zum Ziel einer wochenlangen intensiven Luftangriffskampagne, die von US-Präsident Donald Trump angeordnet wurde. Kurz darauf erklärte Trump erneut, dass ein Waffenstillstand erreicht worden sei.
Im Juli versenkten die Huthis zwei Schiffe, wobei mindestens vier Besatzungsmitglieder an Bord ums Leben kamen.