Der Chef der britischen Streitkräfte, Richard Knighton, hat angekündigt, dass die Royal Air Force Brüssel bei der Bekämpfung von Drohnenangriffen auf Flughäfen und Militärstützpunkte in Belgien unterstützen wird. In den letzten Wochen wurden mehrere nicht identifizierte Drohnen gesichtet
Großbritannien wird nach einer Reihe von Sichtungen in der Nähe von Flughäfen und Militärstützpunkten in den vergangenen Wochen Personal und Ausrüstung zur Drohnenabwehr nach Belgien schicken. Dies erklärte Air Chief Marshal Richard Knighton, der Chef der britischen Streitkräfte, am Sonntag in einem Fernsehinterview.
Sowohl der wichtigste internationale Flughafen Belgiens, Zaventem in Brüssel, als auch Lüttich, einer der größten Frachtflughäfen Europas, mussten wegen Drohnenüberflügen stundenlang geschlossen werden. Zuvor hatte eine Reihe nicht identifizierter Drohnenflüge in der Nähe einer Militärbasis, auf der US-Atomwaffen gelagert werden, Besorgnis ausgelöst.
Auch die deutsche Bundeswehr hatte Belgien Hilfe bei der Abwehr von Drohnen zugesagt.
Richard Knighton sagte, das Vereinigte Königreich habe sich bereit erklärt, auf Ersuchen der belgischen Behörden "Personal und Ausrüstung nach Belgien zu entsenden, um dort zu helfen".
"Wir wissen nicht - und die Belgier wissen es auch noch nicht - woher diese Drohnen kommen, aber wir werden ihnen helfen, indem wir unsere Ausrüstung und unsere Fähigkeiten zur Verfügung stellen, die bereits zur Unterstützung Belgiens eingesetzt werden", sagte Knighton in einem BBC-Interview mit Laura Kuenssberg.
Spezialisten der RAF (Royal Air Force) sollen Drohnen in Belgien stoppen
Der britische Verteidigungsminister John Healey erklärte, dass Großbritannien ein Team von Spezialisten der Royal Air Force (RAF) zum Nato-Verbündeten Belgien schickt**,** um gegen unerlaubte Drohnenaktivitäten vorzugehen.
"Angesichts der zunehmenden hybriden Bedrohungen liegt unsere Stärke in unseren Bündnissen und unserer gemeinsamen Entschlossenheit, unsere kritische Infrastruktur und unseren Luftraum zu verteidigen, abzuschrecken und zu schützen", sagte Healey.
In den vergangenen Monaten haben Vorfälle mit Drohnen in ganz Europa dazu geführt, dass Flughäfen ihren Flugbetrieb vorübergehend einstellen mussten. In einigen Fällen wurde Russland dafür verantwortlich gemacht, aber Belgien hat nicht angegeben, wer hinter den Drohnen stecken könnte.
Der belgische Verteidigungsminister Theo Francken erklärte, er glaube, dass einige Vorfälle Teil einer "Spionageoperation" seien, die nicht von Amateuren durchgeführt worden sein könne. "Wir sind unseren britischen Freunden für ihre rasche Unterstützung und Solidarität dankbar. Die Entsendung eines britischen Anti-Drohnen-Teams nach Belgien stärkt unsere kollektive Sicherheit und demonstriert unsere Einigkeit bei der Bekämpfung hybrider Bedrohungen", schrieb Francken am Sonntag auf X.
Belgien ist Sitz der NATO-Hauptquartiers, Zentrum der EU sowie des größten europäischen Finanz-Clearinghauses Euroclear, in dem eingefrorene russische Vermögenswerte in Höhe von mehreren Milliarden Euro lagern. Viele EU-Länder wollen dieses Geld als Sicherheiten für Kredite an die Ukraine verwenden, aber Belgien hat sich bisher geweigert. Der belgische Regierungschef Bart de Wever verlangt vor seiner Zustimmung, dass die eventuellen Rückforderungen Russlands von allen EU-Staaten gemeinsam übernommen werden müssten.