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Selenskyjs Besuch bei Macron: 100 Rafale-Jets für die Ukraine

Emmanuel Macron schüttelt die Hand des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky bei einem Treffen am Rande des EU-Gipfels in Brüssel am Donnerstag, den 23. Oktober 2025.
Emmanuel Macron schüttelt die Hand des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky bei einem Treffen am Rande des EU-Gipfels in Brüssel am Donnerstag, den 23. Oktober 2025. Copyright  Nicolas Tucat, Pool Photo via AP
Copyright Nicolas Tucat, Pool Photo via AP
Von Vincent Reynier
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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"Wir arbeiten an der Lieferung mehrerer Luftabwehrsysteme, an der Verstärkung unserer Luftwaffe", hatte der ukrainische Präsident am Freitag angekündigt. Am Montag landete er auf einem Militärflughafen bei Paris. Die nächste Station seiner Reise soll Madrid sein.

Frankreich soll 100 Kampfjets an die Ukraine verkaufen, um den seit Jahren andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine weiter abzuwehren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem Besuch in Paris eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Macrons Büro teilte mit, dass das Abkommen neben den Jets des Herstellers Dassault auch Flugabwehrsysteme, Bomben und Drohnen umfasse. Es handle sich um neue Ausrüstung und nicht um Lieferungen aus französischen Beständen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Montag seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj empfangen. Das Ziel des Treffens: Die Stärkung der Rüstungsindustrien beider Länder und die Deckung des militärischen Bedarfs angesichts der anhaltenden russischen Luftangriffe auf Ziele in der Ukraine.

Mit diesem Treffen möchte der Élysée-Palast nach eigenen Angaben "die französischen Spitzenleistungen im Bereich der Rüstungsindustrie in den Dienst der Verteidigung der Ukraine stellen" und ihr "ermöglichen, die Systeme zu erwerben, die sie benötigt, um auf die russische Aggression zu reagieren".

Selenskyj berichtet von tödlichen Luftangriffen auf Kyjiw

Am Samstag hatte Selenksyj seine Verbündeten erneut aufgerufen, der Ukraine mehr Luftabwehrsysteme zu liefern. Am Tag zuvor hatten russische Luftangriffe auf Kyjiw besonders viele Tote gefordert.

"Die Ukraine braucht Unterstützung, um Leben zu retten: mehr Luftabwehrsysteme, mehr Schutzkapazitäten und mehr Entschlossenheit seitens unserer Partner. Nur so können wir dem russischen Terror ein Ende setzen und den ukrainischen Familien das Grundrecht auf Sicherheit in ihren eigenen vier Wänden garantieren", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

Ein "wichtiges Abkommen" mit Frankreich

Das Treffen zwischen Selenskyj und Macron am Montag begann auf dem Gelände des militärischen Luftwaffenstützpunktes Villacoublay südwestlich von Paris.

Dem ukrainischen Staatschef wurden das französische Kampfflugzeug Rafale, hochmoderne Drohnen sowie das neue Modell des Luftabwehrsystems SAMP-T vorgestellt, das im Vergleich zur Vorgängerversion über verbesserte Fähigkeiten zum Abfangen von Raketen verfügt.

"Wir arbeiten an der Lieferung mehrerer Luftabwehrsysteme, an der Verstärkung unserer Luftwaffe", kündigte Wolodymyr Selenskyj am Freitag an und behauptete, dass "ein großes Abkommen mit Frankreich in Vorbereitung" sei.

"Es wird sehr schnell abgeschlossen werden, da bin ich mir sicher, es wird historisch sein", sagte Selenskyj weiter.

Emmanuel Macron hatte Ende Oktober angekündigt, dass die Lieferung von Flugabwehrraketen für SAMP-T an Kiew unmittelbar bevorstehe, ebenso wie die Lieferung neuer Mirage-2000-Kampfflugzeuge, von denen die Ukraine bereits drei Stück erhalten hat.

Gleichzeitig hatte Selenskyj vergangenen Monat eine Absichtserklärung über den Kauf von 100 bis 150 schwedischen Gripen-Kampfjets unterzeichnet.

"Koalition der Willigen" soll Ukraine stärken

Am Montagnachmittag nahmen die beiden Präsidenten außerdem an einem "französisch-ukrainischen Drohnenforum" im Elysée-Palast teil, das darauf abzielte, Kontakte herzustellen und "die Zusammenarbeit mit allen Akteuren dieses Ökosystems zu stärken, seien es industrielle oder finanzielle Akteure".

Ukrainische Drohnen sind für 70 Prozent der Zerstörung von russischem Material an der Front verantwortlich und werden zum Abschuss der Shahed-Drohnen eingesetzt, die Moskau zu Tausenden aufsteigen lässt, um die zivile, militärische und Energieinfrastruktur des Landes ins Visier zu nehmen.

Seit Beginn des Krieges hat die Ukraine ein riesiges Produktionsnetz für Drohnen aufgebaut - verteilt über ein großes Gebiet an geheimen Orten - und will in diesem Jahr mehr als 4,5 Millionen Drohnen einsetzen.

Ein Soldat der Brigade Khartia baut in der Oblast Charkiw in der Ukraine eine Drohne zusammen, 07.11.2025
Ein Soldat der Brigade Khartia baut in der Oblast Charkiw in der Ukraine eine Drohne zusammen, 07.11.2025 AP Photo/Julia Demaree Nikhinson

Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj werden auch zum Mont Valérien westlich von Paris reisen, um den Stab der "Multinationalen Streitkräfte Ukraine" zu besuchen.

Diese Einheit, die von der "Koalition der Willigen" - der laut Élysée 35 Länder angehören - aufgestellt wurde, soll die Sicherheit der Ukraine im hypothetischen Fall eines Waffenstillstands zwischen Kyjiw und Moskau gewährleisten.

Der Élysée-Palast gab an, dieser Stab funktioniere und sei "ab sofort" in der Lage sei, "am Tag nach einem Waffenstillstand eine Truppe zu entsenden".

Diese Koalition aus überwiegend europäischen Ländern traf sich zuletzt am 24. Oktober in London. Sie bereitet seit Monaten eine Reihe von "Sicherheitsgarantien" vor, die die Unterstützung der ukrainischen Armee sowie Land-, See- und Luftstreitkräfte umfassen.

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