Frankreich legt 100 Milliarden-Plan zur Stützung der Wirtschaft auf

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Copyright Martin Meissner/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Darren McCaffrey
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"France relance", zu deutsch „Frankreichs Wiederbelebung“ soll über die nächsten zwei Jahre die Wirtschaft ankurbeln. Die Wirtschaftsleistung war im zweiten Quartal um fast 14 Prozent abgestürzt - coronabedingt.

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Die Französische Regierung hat zur Stützung der Wirtschaft einen 100 Milliarden Euro schweren Plan bekannt gegeben. Die Coronavirus-Pandemie hat zum größten wirtschaftlichen Abschwung in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. "France relance", zu Deutsch „Frankreichs Wiederbelebung“ soll über die nächsten zwei Jahre die Wirtschaft ankurbeln, und beinhaltet auch Steuersenkungen.

Frankreichs Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um fast 14 Prozent abgestürzt

Die Industrie soll mit zielgerichteten staatlichen Subventionen unterstützt werden, um die Arbeitslosigkeit, vor allem unter jungen Leuten, zu bekämpfen. Die französische Regierung will bis 2021 160.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

30 Milliarden Euro sind für eine umweltfreundlichere Politik vorgesehen, weitere 35 Milliarden Euro sollen für Soziales ausgegeben werden.

Deutsche Wirtschaftsleistung soll nur um 5,8 Prozent sinken

In Deutschland zeigt das im Juni vorgestellte Konjunkturprogramm von Bundeskanzlerin Angela Merkel Wirkung - die Mischung aus Unternehmenskrediten, die Mehrwertsteuersenkung oder die Erhöhung des Kindergelds haben den Abschwung zumindest gebremst. Das deutsche Budget beläuft sich auf 130 Milliarden Euro und sieht auch Fördermaßnahmen für Schlüsselindustrien wie der Automobilindustrie vor.

Der 750 Millarden-Plan der EU

Auch die Europäischen Union greift stützend ein, die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer einigten auf einen Konjunkturplan in Höhe von 750 Milliarden Euro. Allerdings sind die Gelder, die als Subventionen und Darlehen gewährt werden, an Bedingungen geknüpft: ein Drittel der gezahlten Hilfen muss für den ökologischen Umbau der Wirtschaft investiert werden.

Die EU ist sehr daran interessiert, mit ihren Mitteln nicht nur den von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Ländern wie Italien oder Spanien direkt zu helfen. Sie will damit die europäische Wirtschaft wettbewerbsfähiger machen und gleichzeitig ihre grüne Agenda verfolgen. Millionen Menschen, die Gefahr laufen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, will sie finanziell unterstützen und zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen.

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