BIP fällt um 10 Prozent: Historischer Wirtschaftseinbruch in Deutschland

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Von Euronews mit dpa
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Im zweiten Halbjahr hofft Wirstchaftsminister Altmaier auf einen Aufschwung. Doch der hängt von der Corona-Lage ab, die sich momentan wieder zuspitzt.

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Die deutsche Wirtschaft ist zwischen April und Juni im Rekordtempo eingebrochen - um über 10 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Bereits zum Jahresanfang war die Wirtschaftsleistung deutlich gesunken. Europas größte Volkswirtschaft steckt in einer tiefen Rezession.

Rote Zahlen in vielen Branchen

Fast alle Branchen hat die Corona-Krise schwer gebeutelt. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli auf 2,91 Millionen gestiegen, mehrere Autobauer und die Deutsche Bahn melden tiefrote Zahlen. Doch Volkswirte sagen: Es geht langsam wieder aufwärts.

"Die BIP-Zahlen fürs zweite Quartal sind noch schlechter als erwartet - aber sind wir ehrlich, wir haben ja keine Schönheitspreise erwartet", so Börsenexperte Robert Halver. "Jetzt gibt es nur eines: Raus aus dem zweiten Quartal, Haken setzen, nach vorne schauen."

Schlimmer als Finanzkrise

Es war der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen vor 50 Jahren - mit 10,1 Prozent über doppelt so stark wie in der Finanzkrise 2009.

"Die Corona-Krise hat zugeschlagen.", sagt Halver. "Wir haben sicherlich auch Strukturdefizite, wir sind zu wenig innovativ auf der Digitalisierungsebene. Aber der Exporteinbruch ist Corona-bedingt - genau wie die Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die Investitionszurückhaltung der Unternehmen. Wir konnten im Lockdown ja gar nicht wirtschaftlich aktiv werden."

Verhindern Neuinfektionen ersehnten Auschwung?

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet damit, dass sich die Wachstumskräfte im zweiten Halbjahr wieder durchsetzen. Doch alles stehe unter dem Vorbehalt der Gesundheit der Menschen.

Und genau das macht jede Voraussage unmöglich. Momentan steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder. Mit über 900 Fällen in 24 Stunden hat sie den höchsten Stand seit Ende Mai erreicht.

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