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Krise bei Volkswagen: Werkschließungen und Kündigungen möglich

Krise bei VW
Krise bei VW Copyright George Walker IV/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Heilika LeinusAP, Euronews
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Europas größter Autokonzern ist in der Krise und muss den Gürtel enger schnallen. Volkswagen schließt Werksschließungen und Kündigungen bei der Kernmarke VW nicht mehr aus.

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Der deutsche Autokonzern Volkswagen steckt in einer tiefen Krise. Deshalb schließt er Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bei der Kernmarke VW nicht mehr aus, teilte das Unternehmen nach einer Führungskräftetagung mit. Das heißt, dass Volkswagen sich nicht mehr an einem langjährigen Versprechen halten kann. 

1994 führte Volkswagen die Vier-Tage-Woche ein. Das bedeutete weniger Arbeitszeit und Geld für die Arbeitnehmer, dafür verzichtete das Unternehmen auf Entlassungen. 30.000 Mitarbeiter des Konzerns konnten ihre Stelle behalten. Außerdem sicherte Volkwagen seinen Beschäftigten zu, dass die Arbeitsplätze bis 2029 erhalten bleiben. 

Günstige Elektroautos aus China

Die europäischen Autohersteller sehen sich einem verstärkten Wettbewerb durch preiswerte chinesische Elektroautos ausgesetzt. "Die europäische Automobilindustrie befindet sich in einer sehr anspruchsvollen und ernsten Lage. Das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals verschärft, neue Anbieter drängen nach Europa", sagte Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns, am Montag in einer Erklärung.  

"Dazu kommt, dass vor allem der Standort Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter zurückfällt. In diesem Umfeld müssen wir als Unternehmen jetzt konsequent agieren", fügte Blume hinzu.

"Der Gegenwind ist deutlich stärker geworden", sagte Markenchef Thomas Schäfer. "Wir müssen deshalb jetzt noch mal nachlegen und die Voraussetzungen schaffen, um langfristig erfolgreich zu sein." Laut "Handelsblatt" muss Volkswagen bi zu vier Milliarden Euro einsparen.  

Die Halbjahresergebnisse von Volkswagen deuten darauf hin, dass die angestrebte Einsparung in Höhe von 10 Milliarden Euro bis 2026 voraussichtlich nicht erreicht werden kann, heißt es aus der Unternehmenszentrale. Dabei ist das operative Betriebsergebnis der Kernmarke VW von 1,64 Milliarden Euro im Vorjahr auf 966 Millionen Euro gesunken.  

Bei den anderen Marken des Konzerns sieht es besser aus. Die Luxusmarken Audi und Porsche weisen höhere Gewinnspannen auf als die von VW hergestellten Fahrzeuge. Darüber hinaus gehören auch SEAT und Skoda zum Konzern. 

VW versucht, die Kosten durch Vorruhestandsregelungen und Übernahmen zu senken. Allerdings würden diese Maßnahmen möglicherweise nicht ausreichen, so der Vorstand des Konzerns. Deshalb erwäge man die erste Werksschließung seit 1988. Damals wurde ein VW-Werk in Westmoreland im US-Bundestaat Pennsylvania geschlossen. 

Betriebsrat von VW kündigt Widerstand an

Der Betriebsrat von Volkswagen hat Widerstand angekündigt. "Mit uns wird es keine Standortschließungen geben", sagte Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG Daniela Cavallo in einer internen Mitteilung. Ihr zufolge hat das Management versagt. "Die Folge ist ein Angriff auf unsere Beschäftigung, Standorte und Tarifverträge", so Cavallo. 

Der Kurs des VW-Vorstandes sei "nicht nur kurzsichtig, sondern hochgefährlich", weil man riskieren würde "das Herz von Volkswagen zu zerstören”, sagte Thorsten Groeger, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer für den VW-Haustarifvertrag in einer Mitteilung, die auf der Website der Gewerkschaft veröffentlicht wurde.

Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil, der im Aufsichtsrat der Volkswagen AG sitzt, stimmte zu, dass das Unternehmen handeln müsse. Er forderte Volkswagen jedoch auf, Werksschließungen zu vermeiden, indem es auf alternative Wege zur Kostensenkung setze. 

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