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"Weihnachtswunder": IG Metall meldet Einigung mit Volkswagen

Die VW-Mitarbeitende streiken vor der Zentrale in Wolfsburg, 9. Dezember 2024.
Die VW-Mitarbeitende streiken vor der Zentrale in Wolfsburg, 9. Dezember 2024. Copyright  Martin Meissner/AP
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Von Euronews
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Die IG Metall spricht vom "Weihnachtswunder von Hannover": die VW-Standorte seien gesichert und betriebsbedingte Kündigungen, Werksschließungen und Einkommenseinschnitte abgewendet.

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Die Gewerkschaft IG Metall hat sich nach über 70 Stunden Verhandlungsmarathon mit der Geschäftsleitung des Autokonzerns Volkswagen (kurz VW) auf einen Tarifabschluss geeinigt. Das Tarifergebnis ermögliche nachhaltige Investitionen in die Zukunft des Automobilherstellers und schaffe zugleich für die Belegschaft und ihre Familien Perspektiven, schrieb sie in einer Pressemitteilung.  

Die wichtigsten Eckpunkte der Einigung seien, dass die Schließung ganzer Standorte abgewendet wurde, ebenso wie betriebsbedingte Kündigungen und Eingriffe in die monatlichen Entgelte. VW hatte unter anderem ein sofortiges pauschales Gehaltsminus von 10 Prozent gefordert.

Betriebsbedingte Kündigungen sind demnach bis Ende 2030 ausgeschlossen. Sollte nach Auslaufen der Vereinbarung keine Anschlussregelung vereinbart werden, müsste das Unternehmen eine Milliarden Euro an die Beschäftigten ausschütten.

Flächentarifvertrag durchgesetzt

Die IG Metall konnte auch durchsetzen, dass der Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie nicht vom Unternehmen entkoppelt wird. Das dort im November 2024 erzielte Tarifergebnis, eine Erhöhung von gut 5 Prozent für die Beschäftigten, wird bei Volkswagen zunächst ausgesetzt. Das zusätzliche Plus dient bis 2030 als Teilfinanzierung von Instrumenten zum Umgang mit Personalüberhängen ohne betriebsbedingte Kündigungen, aus dem zum Beispiel flexibel Arbeitszeitabsenkungen mit teilweisem Entgeltausgleich erfolgen und erweiterte Altersteilzeitangebote finanziert werden können.

Außerdem verständigten sich die Tarifvertragsparteien auf eine Überarbeitung des inzwischen jahrzehntealten Entgeltsystems.

In den vorangegangenen Wochen hatten jeweils rund 100.000 Beschäftigte an zwei Warnstreiktagen an den Volkswagen-Standorten gegen die Kürzungspläne des VW-Vorstands protestiert. Ohne diese massive Beteiligung wäre der Vorstand nicht von seinen drastischen Sparplänen abzuhalten gewesen, hieß es von Seiten der IG Metall. 

Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, Daniela Cavallo, kommentierte: "Kein Standort wird dichtgemacht, niemand wird betriebsbedingt gekündigt und unser Haustarif wird langfristig abgesichert. Mit diesem Dreiklang haben wir unter schwierigsten konjunkturellen Bedingungen eine grundsolide Lösung erkämpft. Zwar gibt es tarifliche Zugeständnisse jenseits der monatlichen Einkommen – dem gegenüber stehen aber der solidarisch erwirkte Erhalt aller Standorte samt Zukunftsperspektiven, eine neue Beschäftigungssicherung bis Ende 2030 und nicht zuletzt die Gewissheit für den Vorstand, dass bei Volkswagen Veränderungen gegen den Willen der Belegschaft zum Scheitern verurteilt sind."

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