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Steht der DAX bald unter Druck?

Archivbild der Deutschen Börse. Zahlen nicht repräsentativ für den aktuellen Markt
Archivbild der Deutschen Börse. Zahlen nicht repräsentativ für den aktuellen Markt Copyright Arne Dedert/(c) Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von Tina Teng
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Der deutsche Aktienmarkt hat weiterhin neue Höchststände erreicht - dank der lockeren Geldpolitik der globalen Zentralbanken, Politische und wirtschaftliche Herausforderungen könnten jedoch weitere Gewinne begrenzen.

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Deutschland ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, doch nun hat das Land mit erheblichen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten zu kämpfen. Denn diese könnten Druck auf Deutschlands rekordhohe Aktienmärkte ausüben. Der deutsche Leitindex DAX erreichte ein Allzeithoch - ist jedoch am verganenen Freitag kurz, kurz vor den wichtigen Landtagswahlen in Brandenburg am Sonntag deutlich zurückgefallen.

Trotzdem deuten die Aktienfutures auf eine positive Eröffnung in ganz Europa hin. Diese positive Stimmung wird auch durch den weltweiten Optimismus nach der drastischen Zinssenkung der Federal Reserve in der vergangenen Woche unterstützt. Trotz der kurzfristigen Erholung dürften die deutschen Aktienmärkte jedoch weiterhin vor Herausforderungen stehen.

Politische Unsicherheit

Am Wochenende konnte sich die Sozialdemokratische Partei (SPD) von Bundeskanzler Olaf Scholz in Brandenburg nur knapp gegen die recht Partei Alternative für Deutschland (AfD) durchsetzen, mit einem Ergebnis von 30,9 zu 29,2 Prozent, wie der Landeswahlleiter mitteilte.

Das knappe Ergebnis deutet darauf hin, dass die Regierungspartei in der Bevölkerung an Rückhalt verliert, insbesondere nach den historischen Siegen der AfD gegen die Dreierkoalition von Scholz in zwei östlichen Bundesländern zwei Wochen zuvor.

Die AfD belegte in Thüringen den ersten und in Sachsen den zweiten Platz, während die neu gegründete linke Partei, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), in beiden Regionen den dritten Platz belegte.

Die BSW, eine pro-russische populistische Partei, erhielt in Brandenburg ebenfalls 12 Prozent der Stimmen und positioniert sich damit als wichtiger Akteur in der politischen Landschaft der Region, nur ein Jahr vor der Bundestagswahl.

Sowohl die AfD als auch der BSW vertreten in zentralen Fragen gemeinsame Positionen: Sie sind gegen Einwanderung und für Russland, beide fordern ein Ende der deutschen Unterstützung für die Ukraine und die Wiederaufnahme der russischen Gasimporte.

Deutschland, das im Zentrum der geopolitischen Spannungen zwischen Ost und West liegt, sieht sich mit einer zunehmenden politischen Instabilität konfrontiert, die das Vertrauen der Wirtschaft dämpfen und das Land für ausländische Investitionen weniger attraktiv machen dürfte.

Berlin stoppt Aktienverkäufe an der Commerzbank

Die deutsche Finanzagentur kündigte am Freitag an, dass die Regierung "bis auf weiteres keine weiteren Anteile" an der Commerzbank verkaufen wird, um eine mögliche Übernahme durch die italienische UniCredit abzuwehren.

In ihrer Erklärung betonte die Agentur, dass die Strategie der Bank "auf Unabhängigkeit ausgerichtet" sei.

Es wird erwartet, dass diese Nachricht bei Börseneröffnung einen Ausverkauf der Aktien der Commerzbank, der zweitgrößten deutschen Bank, auslösen wird.

In der vergangenen Woche waren die Commerzbank-Aktien auf ein 12-Jahres-Hoch gestiegen, nachdem bekannt geworden war, dass UniCredit bei der Europäischen Zentralbank eine Genehmigung für die Übernahme von bis zu 30 Prozent der Bank beantragt hatte.

UniCredit hat bereits einen Anteil von 9 Prozent erworben und wurde damit zum zweitgrößten Aktionär hinter dem deutschen Staat, der 12 Prozent hält.

Die defensive Haltung Berlins verdeutlicht die anhaltenden regulatorischen und politischen Hindernisse innerhalb der Europäischen Union, die die Bemühungen um eine Vereinheitlichung des Bankensektors behindern.

Diese Zersplitterung untergräbt weiterhin die Fähigkeit der EU, auf der globalen Bühne mit Konkurrenten wie den USA und China zu konkurrieren.

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Deutschlands legendäre Industrie vor dem Niedergang ?

Die deutsche Automobilindustrie sieht sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, darunter eine steigende Inflation, die zunehmende Konkurrenz aus China, eine schwache globale Nachfrage und hohe Kosten für die Energiewende.

Das verarbeitende Gewerbe befindet sich seit zwei Jahren in einer Rezession, die durch den Ukraine-Krieg noch verschärft wurde.

Volkswagen hat mit den Gewerkschaften über die mögliche Schließung seines deutschen Werks verhandelt und plant, bis zu 30.000 Arbeitsplätze abzubauen.

Diese Erwägungen erfolgen vor dem Hintergrund sinkender Verkäufe und steigender Kosten, die zu einem Umsatzrückgang von 3,8 Prozent im zweiten Quartal beitrugen, wobei der Absatz in China um 20 Prozent zurückging.

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Im September senkte BMW seine Prognose für das Gesamtjahr, nachdem eine Fehlfunktion des Bremssystems zu einem Rückruf von über 1,5 Millionen Fahrzeugen geführt hatte. Auch Mercedes-Benz senkte am vergangenen Freitag seine Jahresprognose aufgrund der schwachen Nachfrage, insbesondere in China.

Die Schwierigkeiten der wichtigsten deutschen Automobilhersteller - Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz - verdeutlichen die anhaltende Krise der Kernindustrie des Landes, der einen Schatten auf die wirtschaftlichen Aussichten wirft.

Der Euro Stoxx 600 Automobiles & Parts Index ist um 11 Prozent gefallen, während der breitere Pan-European Stoxx 600 Index seit Jahresbeginn um 7,5 Prozent gestiegen ist.

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