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Elektrofahrzeuge: Können europäische Autohersteller mithalten?

Dateifoto Ladegeräte für Elektrofahrzeuge
Dateifoto Ladegeräte für Elektrofahrzeuge Copyright David Zalubowski/Copyright 2020 The AP. All rights reserved.
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Von Piero Cingari
Zuerst veröffentlicht am
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Warum tun sich die europäischen Autohersteller auf dem Markt für Elektrofahrzeuge so schwer?

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Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen beliefen sich im Juli 2024 weltweit auf 853.000 Stück und stiegen damit nur um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Diese laue Entwicklung verdeutlicht die schwache Nachfrage nach batteriebetriebenen Modellen und lässt Zweifel an der Fähigkeit der Branche aufkommen, ihre Wachstumsdynamik beizubehalten.

Noch besorgniserregender ist die schwache Leistung der europäischen Automobilhersteller, die laut dem jüngsten EV Tracker-Bericht der Bank of America bei mehreren wichtigen Marken wie Stellantis, Volkswagen und Mercedes-Benz erhebliche Marktanteilsverluste hinnehmen mussten.

Im Gegensatz dazu stiegen die Verkäufe von Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen im Jahresvergleich um 58 Prozent an, was vor allem auf die starke Nachfrage in China zurückzuführen ist. Diese Verlagerung hin zu Plug-in-Hybriden spiegelt möglicherweise die Bedenken der Verbraucher hinsichtlich der begrenzten Reichweite von reinen Elektrofahrzeugen und der höheren Gesamtbetriebskosten wider, die mit batterieelektrischen Modellen verbunden sind, insbesondere in Europa.

Europäische Autohersteller können auf dem globalen Markt für Elektrofahrzeuge nicht mithalten

Europäische Autohersteller haben Mühe, mit der Konkurrenz Schritt zu halten, insbesondere im Segment der batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge, wie Daten der Bank of America zeigen.

Der Marktanteil von Stellantis fiel im Juli auf 2,7 Prozent, ein starker Rückgang von 3,6 Prozent im zweiten Quartal 2023 und 4,0 Prozent im Vorjahr.

Der Marktanteil des Volkswagen-Konzerns fiel auf 6,6 Prozent, verglichen mit 7,5 Prozent im zweiten Quartal 2023, während der Marktanteil von Mercedes-Benz, traditionell führend im Luxussegment, auf nur 1,9 Prozent gesunken ist, verglichen mit 2,5 Prozent im Jahr zuvor.

"Der Absatz von Elektrofahrzeugen in Deutschland leidet derzeit", so die Analysten der Bank of America.

Der globale Markt für Elektrofahrzeuge wächst weiter, aber die schwache Leistung der europäischen Autohersteller und der Aufstieg der Plug-in-Hybridfahrzeuge deuten darauf hin, dass der Übergang zu vollelektrischen Fahrzeugen länger dauern könnte als erwartet.

Marktanteile der Automobilhersteller im globalen EV-Markt

BMW trotzt dem Trend

Trotz der allgemeinen Herausforderungen, mit denen die europäischen Automobilhersteller konfrontiert sind, ist es BMW gelungen, sich dem Trend zu widersetzen und einen signifikanten Anstieg seines Marktanteils bei batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen zu verzeichnen.

Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen von BMW stiegen im Juli 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent, wodurch der Marktanteil auf 4,6 Prozent anstieg, gegenüber 3,7 Prozent im zweiten Quartal 2023.

"Der i4 und der iX1 verkaufen sich weiterhin sehr gut, und der kürzlich auf den Markt gebrachte i5 trägt erheblich zur jährlichen Wachstumsrate bei", schreiben die Analysten.

Im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten scheint sich die Entscheidung von BMW, batterieelektrischen Fahrzeugen gegenüber Plug-in-Hybriden den Vorzug zu geben, auszuzahlen.

BYD übertrifft Tesla, verlagert sich aber auf Plug-in-Hybrid

Der chinesische Automobilhersteller BYD konnte seinen Marktanteil von 14,7 Prozent im zweiten Quartal 2023 auf 17,2 Prozent im Juli 2024 steigern und damit seine Position als weltweiter Marktführer für Elektrofahrzeuge festigen und Tesla entthronen.

Während die Verkäufe von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen von BYD in China um 7 Prozent zurückgingen, stiegen die weltweiten Verkäufe von Plug-in-Hybriden im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 62 Prozent.

Der weltweite Marktanteil von Tesla bei batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen fiel auf 14,0 Prozent, gegenüber 19,4 Prozent im zweiten Quartal 2023. Besonders ausgeprägt war der Rückgang in Europa, wo die Elektrofahrzeugverkäufe von Tesla im Juli um 5 Prozent zurückgingen.

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Dieser Rückgang ist teilweise auf die höheren Preise für das Model 3 zurückzuführen, die auf Einfuhrzölle auf in China hergestellte Fahrzeuge zurückzuführen sind.

Höhere Kosten bremsen die Einführung von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen in Europa

Einer der Hauptgründe für das schleppende Wachstum von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen in Europa sind laut Bank of America die höheren Gesamtbetriebskosten im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Obwohl batteriebetriebene Elektrofahrzeuge im Allgemeinen niedrigere Betriebskosten aufweisen, haben hohe Anschaffungspreise und erhebliche Abschreibungen eine breitere Akzeptanz verhindert.

In Deutschland, das als Schlüsselindikator für den europäischen Markt gilt, liegen die Preise für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge selbst nach Berücksichtigung von Subventionen und Rabatten immer noch rund 20 Prozent über denen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

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Analysten haben festgestellt, dass die europäischen Verbraucher aufgrund der hohen Anschaffungskosten und der Bedenken hinsichtlich der Restwerte zögern, auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge umzusteigen.

"Die Preise für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge müssen sinken, um unabhängig von der Regulierung einen Verkaufsboom auszulösen", so die Analysten der Bank of America.

Ausblick: Absatzprognose für europäische Elektrofahrzeuge nach unten korrigiert

Mit Blick auf die Zukunft hat die Bank of America ihre Prognose für den Absatz von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen in Europa nach unten korrigiert und rechnet bis 2024 mit einem Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die ehrgeizigen Emissionsziele der Europäischen Union, die unter anderem ein vollständiges Verkaufsverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bis 2035 vorsehen, werden die Zukunft des Automobilmarktes grundlegend verändern.

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Während der regulatorische Druck, insbesondere in Bezug auf die Kohlendioxidemissionen, die Automobilhersteller weiterhin zur Elektrifizierung drängen wird, stellen die höheren Gesamtbetriebskosten von batterieelektrischen Fahrzeugen ein erhebliches Hindernis für eine breite Akzeptanz in Europa dar.

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