Studie zeigt Zusammenhang zwischen Verzehr von rotem Fleisch und erhöhtem Typ-2-Diabetes-Risiko

Verzehr von rotem Fleisch mit erhöhtem Typ-2-Diabetes-Risiko verbunden
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Von Oceane Duboust
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Der Ersatz von rotem Fleisch durch pflanzliche Proteinquellen wie Nüsse und Gemüse kann einer neuen Studie zufolge das Risiko von Typ-2-Diabetes verringern.

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Die Reduzierung des Konsums von rotem Fleisch ist nicht nur ein guter Weg, um den Kohlendioxidausstoß zu verringern, sondern kann auch ihrer Gesundheit zugute kommen.

Forscher:innen haben herausgefunden, dass der Verzehr von nur zwei Portionen rotem Fleisch pro Woche das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, erhöhen kann, wobei dieses Risiko mit steigendem Konsum zunimmt.

Die Studie wurde am Donnerstag in der Fachzeitschrift The American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht.

"Unsere Ergebnisse unterstützen nachdrücklich die Ernährungsrichtlinien, die eine Begrenzung des Verzehrs von rotem Fleisch empfehlen, und zwar sowohl für verarbeitetes als auch für unverarbeitetes rotes Fleisch", so der Erstautor Xiao Gu, Postdoktorand an der Harvard University, in einer Erklärung.

Die Forscher analysierten die Daten von mehr als 200 000 Menschen über einen Zeitraum von bis zu 36 Jahren. Während dieser Zeit erkrankten mehr als 22 000 Teilnehmer:innen an Typ-2-Diabetes.

Jede tägliche Portion verarbeitetes rotes Fleisch war mit einem 46 Prozent höheren Risiko verbunden, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, und jede tägliche Portion unverarbeitetes rotes Fleisch war mit einem 24 Prozent höheren Risiko verbunden.

Typ-2-Diabetes beeinträchtigt die Art und Weise, wie der Körper Glukose verarbeitet. Er hindert ihn daran, Insulin richtig zu nutzen, was zu einem hohen Blutzuckerspiegel führt.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann Typ-2-Diabetes mit der Zeit schwere Schäden im Körper verursachen, insbesondere an Nerven und Blutgefäßen.

2017 waren mehr als sechs Prozent der Weltbevölkerung von dieser Krankheit betroffen, und Experten zufolge ist mit einem Anstieg dieser Rate zu rechnen.

Pflanzenbasierte Alternativen

Die Wissenschaftler:innen der Harvard University stellten fest, dass ein Wechsel zu mehr pflanzlichen Proteinquellen wie Nüssen und Hülsenfrüchten mit einem um 30 Prozent geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden ist. Auch der Ersatz von rotem Fleisch durch Milchprodukte reduzierte das Diabetesrisiko.

"In Anbetracht unserer Ergebnisse und früherer Arbeiten anderer Autoren wäre eine Begrenzung des Verzehrs von rotem Fleisch auf etwa eine Portion pro Woche für Menschen, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden optimieren wollen, vernünftig", so der leitende Autor Walter Willett.

Die genaue Rolle, die rotes Fleisch spielt, lässt sich ohne zusätzliche Forschung nur schwer bestimmen, aber eine Hypothese lautet, dass das Vorhandensein von Nitraten und Nitriten in verarbeitetem rotem Fleisch Auswirkungen auf die Bauchspeicheldrüse haben könnte, das Organ, das Insulin produziert.

Zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes empfiehlt die WHO neben einer ausgewogenen Ernährung auch eine körperliche Aktivität von mindestens 30 Minuten moderater Bewegung pro Tag.

Der Verzehr von rotem Fleisch wird mit anderen Krankheiten in Verbindung gebracht

Rotes Fleisch wird nicht nur mit Typ-2-Diabetes, sondern auch mit anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Eine 2015 veröffentlichte Metaanalyse zeigte, dass eine Portion rotes Fleisch pro Tag in der US-Bevölkerung mit einem 19 Prozent höheren Sterberisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden war.

Da rotes Fleisch einen hohen Anteil an gesättigten Fetten enthält, kann es den Cholesterinspiegel im Blut erhöhen und Ablagerungen an den Arterienwänden verursachen.

Wissenschaftler:innen haben auch einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und einem höheren Risiko für die Entwicklung von Dickdarm- und Mastdarmkrebs festgestellt.

Die Studien haben nicht bewiesen, dass der Verzehr von rotem Fleisch diese Krankheiten verursacht, sondern eher, dass ein Zusammenhang zwischen beiden besteht.

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Viele Gesundheitsorganisationen, darunter der britische National Health Service (NHS) und der World Cancer Research Fund, empfehlen jedoch, den Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch einzuschränken.

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