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Roboter Robin tröstet schwerkranke Kinder

Dieser therapeutische Roboter kann sich in Krankenhäusern bewegen und nach kranken Kindern sehen.
Dieser therapeutische Roboter kann sich in Krankenhäusern bewegen und nach kranken Kindern sehen. Copyright  AP Photo
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Von Roselyne Min mit AP
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Gesundheitseinrichtungen in den USA setzen auf Roboter, um junge und ältere Patienten zu trösten. Können die hochintelligenten KI-Helfer Menschen wirklich emotional beistehen?

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Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in den Alltag und wird auch in der Gesundheitsfürsorge immer wichtiger.

In einem Kinderkrankenhaus im US-Bundesstaat Massachusetts streift ein therapeutischer Roboter namens Robin durch die Stationen und schaut nach den kleinen Patienten.

Robin ist 1,2 Meter groß und hat einen schlanken, weißen, dreieckigen Körper, der nach Aussage seiner Entwickler zum Umarmen gedacht ist.

"Luca, wie geht es dir? Es ist eine Weile her", fragte Robin einen sechsjährigen Jungen mit Leukämie, dem der Roboter schon einmal begegnet war, als er ihn auf dem Korridor entdeckte.

Roboter Robinkann Kindern emotionale Unterstützung bieten

Robin ist so konzipiert, dass er sich wie ein 7-jähriges Mädchen verhält und anhört. Seine Entwickler sagen, dass er Kindern in Langzeitpflege, die oft vor schmerzhaften Eingriffen stehen, emotionale Unterstützung bieten kann.

"Das Hauptziel von Robin ist es, Patienten während ihres Aufenthalts in medizinischen Einrichtungen zu trösten und sie zu beschäftigen, zu unterhalten und emotional zu unterstützen", sagte Karén Khachikyan, Geschäftsführerin von Expper Technologies.

"Stellen Sie sich eine reine emotionale Intelligenz wie WALL-E vor. Wir versuchen, das zu schaffen", fügte Khachikyan hinzu und bezog sich dabei auf den Animationsfilm von 2008.

Als Luca einen Tropf brauchte, brachte die Kinderarzthelferin Micaela Cotas Robin in das Krankenhauszimmer.

Cotas zeigte ihm die Geräte und erklärte ihm, was gleich passieren würde. Dann spielte Robin einen Zeichentrickfilm ab, in dem er selbst einen Tropf gelegt bekam.

"Es hilft zu zeigen, dass Robin diese Prozeduren auch schon durchgemacht hat, wie ein Gleichaltriger", sagte Cotas.

Eine wachsende Präsenz

Der Roboter ist seit 2020 Teil des Pflegeteams im UMass Memorial Children's Medical Center.

Fünf Jahre nach seiner Markteinführung in den Vereinigten Staaten ist Robin nun in rund 30 Gesundheitseinrichtungen in Kalifornien, Massachusetts, New York und Indiana zu Hause.

Er wurde auch in der Altenpflege eingeführt, wo er nach Angaben seiner Entwickler wie ein Enkelkind agiert. In Pflegeheimen spielt Robin Gedächtnisspiele mit Demenzkranken, leitet sie bei Atemübungen an und leistet ihnen Gesellschaft.

Khachikyan erinnerte sich an einen Fall im letzten Jahr, als Robin eine Frau in einer Pflegeeinrichtung in Los Angeles beruhigte, die eine Panikattacke erlitt, indem sie Elvis-Presley-Songs und Videos von Welpen abspielte und sie an ihre Lieblingssongs erinnerte.

Bekämpfung des Personalmangels

Der Roboter wird durch künstliche Intelligenz (KI) angetrieben, ist aber noch nicht völlig autonom.

Die meiste Zeit wird er von Fernbedienern unter den wachsamen Augen des Klinikpersonals gesteuert. Er führt etwa 30 Prozent seiner Aufgaben autonom aus und sammelt Daten, z. B. Aufzeichnungen von Interaktionen mit Patienten.

Jede Interaktion generiert Daten, die nach Angaben der Entwickler im Einklang mit den US-Gesetzen zum Schutz der Privatsphäre im Gesundheitswesen gesammelt werden und dem Roboter dabei helfen, immer unabhängiger zu funktionieren.

Expper Technologies betont, dass Robin nicht dazu gedacht ist, das Personal zu ersetzen, sondern es zu unterstützen und den Arbeitskräftemangel zu lindern. Personalmangel im Gesundheitswesen ist ein weltweites Problem, und auch Krankenhäuser in Europa erwägen die Einstellung von Roboterassistenten.

Während der Streiks des Gesundheitspersonals im Jahr 2023 prüfte der britische National Health Service (NHS) den Einsatz von Assistenzrobotern in den Krankenhäusern des Landes, um das Personal zu entlasten.

Zukünftige Entwicklungen sehen vor, Robin in die Lage zu versetzen, die Vitalwerte von Patienten zu messen und die Informationen mit medizinischen Teams zu teilen, so Expper Technologies.

Längerfristig ist geplant, den Roboter so zu gestalten, dass er älteren Menschen bei alltäglichen Aufgaben wie dem Anziehen und der Benutzung der Toilette hilft.

Weitere Informationen zu dieser Geschichte finden Sie im Video im obigen Media Player.

Cutter • Roselyne Min

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