Die Zukunft wächst im Wald: Start-up baut Akkus aus Lignin

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Bäume Copyright Jonathan NACKSTRAND / AFP
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Von Euronews mit EBU/SVT
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Ein schwedisches Start-up hat eine Akkutechnik entwickelt, die auf Lignin basiert, also einem Abfallprodukt aus der Zellstoffproduktion, statt herkömmlicher Lithium-Ionen.

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Womöglich wächst der Gundtsoff für neue, nachhaltigere Batterietechnologien gerade in Schwedens unerschöpflichen Wäldern heran.

Ein schwedisches Start-up hat eine Akkutechnik entwickelt, die auf Lignin basiert, also einem Abfallprodukt, dass bei der Zellstoff- und Papierherstellung entsteht. Und zwar in großen Mengen.

Genau diese ungenutzen Reste stecken im Speicher der "Holzbatterie" - statt herkömmlicher Lithium-Ionen. Eine grüne Revolution, meinen die Entwickler.

Eine grüne Revolution

"Wir stellen aus pulverisiertem Lignin eine Beschichtung her, die auf dünne Metall- und Kunststofffolien gedruckt wird", erklärt Peter Ringstad, CEO und Gründer von "Ligna Energy".

Die dünnen, flexiblen Folien auf Holzbasis haben einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Elekektrolyten.

"Lithiumbatterien zum Beispiel haben sie einen schlechten Ruf, was am verwendeten Elektrolyt und dem Kathodenmaterial liegt", meint der Jakob Nilsson, technischer Leiter bei Ligna Energy. "Genau auf diese beiden Elemente haben wir uns bei der Entwicklung einer umweltfreundlichen Alternative konzentriert."

EBU/SVT/Ligna Energy
So sieht die mit Lignin beschichtete Batterie-Folie ausEBU/SVT/Ligna Energy

Ideal für intelligente Gebäude oder Ladestationen

Die Grundfunktion der Batterie ist eine so genannte Redox-Reaktion, kurz für Reduktions-Oxidations-Reaktion. Die Redox-Flow-Batterie enthält flüssige Elektrolyte, die sich In zwei verschiedenen Tanks befinden. Dazwischen liegt eine dünne Membran. Beim Ladevorgang geben die Ionen in der einen Flüssigkeit Elektronen ab, die dann durch die Membran in die andere wandern. Die Energie wird chemisch gespeichert. Doch bisher verwendete Elektrolyte mit Metallverbindungen sind teuer, deren Recycling aufwändig und mit Umweltproblemen verbunden ist.

Lignin-Batterien seien ideal für den Einsatz in intelligenten Gebäuden, in Verbindung mit Sensoren. Sie könnten auch zur Speicherung von Energie in großem Maßstab verwendet werden, zum Beispiel. in Solarkraftwerken.

Zu ihren Nachteilen gehört, dass sie nicht als Autobatterien geeignet sind, da diese eine hohe Energiedichte benötigen. Aber sie könnten als Zwischenspeicher in Ladestationen verwendet werden.

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