Portugal im Lithium-Rausch: Chance oder Umweltkatastrophe?

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Der Wettlauf um das Lithium in Portugal hat eine entscheidende Phase erreicht. Trotz Protesten hat die Regierung beschlossen, die Suche nach dem "weißen Gold" im Norden und der Mitte des Landes fortzusetzen.

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Der Wettlauf um das Lithium in Portugal hat eine entscheidende Phase erreicht. Trotz Protesten hat die Regierung beschlossen, die Suche nach dem "weißen Gold" im Norden und der Mitte des Landes fortzusetzen.

Die Gemeinde Pinhel - eine von sechs betroffenen - will eine Unterlassungsklage einreichen, um die Erkundungsbohrungen zu stoppen. In Fundão würde ein Lithiumabbau das wichtigste Bewässerungssystem der Region bedrohen, sagt der Bürgermeister Paulo Fernandes: 

"Für die Gemeinden, aber auch für die Verwaltung und sogar für die Regierung, ist es nicht gut, Bergbau in einem Gebiet zu betreiben, das zu den wichtigsten für die landwirtschaftliche Produktion gehört und in das so viel investiert wurde. Außerdem gibt es hier auch Städte."

In Portugal werden die größten Lithiumvorkommen in Europa vermutet und die neuntgrößten der Welt. An der Spitze der an Lithium reichsten Länder stehen Chile und Australien.

Portugal will größter Lithiumproduzent Europas werden

Das begehrte Leichtmetall ist für die Herstellung von Batterien unentbehrlich, also für Laptops, Tablets, Smartphones und künftig in großem Stil auch für Elektroautos, um die Umstellung des Individualverkehrs auf Elektromobilität zu erreichen.

Doch die Menschen haben Bedenken, was den Abbau angeht. Abraumhalden würden entstehen. Gegen den umweltschädlichen Tagebau regt sich massiver Widerstand.

Die Bevölkerung befürchtet auch, dass das Wasser der Region dauerhaft verunreinigt werde. "Wir haben von den Gefahren und Problemen gehört, die das für die Umwelt und auch den Menschen haben kann. Es macht uns Sorgen, dass sie kommen und es hier bei uns abbauen könnten", sagt ein Bewohner von Mondim de Basto.

Es ist ein erklärtes politisches Ziel Portugals, das Land zum größten Lithiumproduzenten Europas zu machen.

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