Dänemark kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Die deutschen Besatzer haben mehr als zwei Millionen Sprengminen hinterlassen. Die Räumung und Entschärfung müssen oft jugendliche deutsche Kriegsgefangene übernehmen. Mit diesem wenig bekannten Kapitel der dänischen Vergangenheit beschäftigt sich der Film ‘Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit’.
“Ich hatte die Idee, einen Film über die dunkle Seite der dänischen Kriegsgeschichte zu drehen”, sagt Regisseur Martin Zandvliet. “Wir hören meistens, wie gut und hilfsbereit wir sind. Doch ich glaube, dass jedes Land auch dunkle Seiten hat. Deshalb habe ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt.”
Ausgebildet waren die jugendlichen Minenräumer meist nicht. Viele verloren ihr Leben. “Als ich herausfand, dass die Deutschen gezwungen wurden, den Strand von den Minen zu befreien, hat das mein Interesse gesteigert, denn ich finde es furchtbar, dass man Jungen gezwungen hat, das zu tun. Ich war immer der Meinung, dass natürlich die Deutschen selbst die Minen räumen müssen, aber mussten es denn Jugendliche sein?”
Zandvliet durchkämmte Krankenhaus-Dokumente, betrieb Nachforschungen auf Friedhöfen und nahm die Hilfe von Hobby-Historikern in Anspruch, denn offizielle Nachweise gibt es nur wenige.
“Es gibt kein einziges Buch darüber”, so der Regisseur. “Für mich war das ein Thema, mit dem sich anscheinend niemand beschäftigen wollte. Hoffentlich entsteht jetzt eine Diskussion und vielleicht wird ja auch ein Buch darüber geschrieben.”
Zandvliet zeigt Sieger und Besiegte, und er beleuchtet das Verhältnis zwischen Rache und Versöhnung.
Unter Dem Sand https://t.co/eRTxWloIQ0
— Film- und Kinonews (@FilmundKino) 15 avril 2016