Das erste große Filmfestival nach den Coronavirus-Lockdowns ist das von Málaga. Es startete am Freitagabend und bietet die nächsten 10 Tage Kultur und Kino in der südspanischen Stadt.
Eigentlich sollte das populäre Festival im März stattfinden. Es wurde verschoben und das Konzept pandemiefreundlich überarbeitet. Statt dichtem Gedränge auf dem roten Teppich gab es einen Fototermin im Hotel Miramar.
Schauspielerin Carolina Yuste findet es ein wenig ungewohnt, ohne Publikum und roten Teppich zu posieren, freut sich aber, dass die Veranstaltung überhaupt stattfindet.
Carolina Yuste: "Es ist schon irgendwie seltsam, aber wir müssen das tun, wir müssen verantwortungsbewusst sein. Ich finde es großartig, dass das Festival in diesem Jahr nicht abgesagt wurde, denn Gelegenheiten wie diese sind wichtig, damit die Menschen sehen, welche Filme laufen."
Schauspieler Álvaro Cervantes sitzt in diesem Jahr in der Jury des Festivals. Er hofft, das dem Festival in Málaga noch weitere folgen werden.
Álvaro Cervantes: "Man muss mit dem kulturellen Leben und den Festivals weitermachen. Aber um dem Kino die Unterstützung zu geben, die es braucht, muss das Ganze auch in einem sicheren Rahmen stattfinden. Es ist wie ein Test, der Erfolg dieses Festival soll den anderen Filmfestivals helfen, das Kulturleben wieder aufzunehmen."
Eröffnet wurde das Festival mit dem Film "La boda de Rosa" der spanischen Regisseurin Icíar Bollaín.
In dem Film merkt die Rosa kurz vor ihrem 45. Geburtstag, dass sie bisher immer nur andere da war und beschließt, ihr Leben grundlegend zu ändern. Sie will eine Ehe mit sich selbst eingehen. Ihr Vater, ihre Brüder und ihre Tochter sind von ihren Plänen wenig begeistert.
Die Zahl der Spielfilme im Programm wurde von ursprünglich 201 auf 152 reduziert und die Sitzplatzkapazitäten um 35 Prozent, dafür wurde ein Sicherheits- und Hygienekonzept installiert.
Statt Popkorn gibt es im Kino jetzt Masken, Temperaturkontrollen und Handdesinfektionsmittel - zumindest vorläufig.