"Regra 34" über Sex, Porno und Internet holt Goldenen Leoparden von Locarno

Julia Murat überglücklich mit dem Goldenen Leoparden für "Regra 34"
Julia Murat überglücklich mit dem Goldenen Leoparden für "Regra 34" Copyright Urs Flueeler/' KEYSTONE / URS FLUEELER
Von Euronews mit EBU/DPA
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Ausgezeichnet wurde mit "Regra 34" ein unkonventioneller und ziemlich gewagter Streifen über Sex, Porno und Internet. Der Titel bezieht sich auf die sogenannte Regel 34, nach der im Internet zu allem, was dort existiert, pornografisches Material zu finden sei.

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Einen Überraschungssieger gab es beim diesjährigen Filmfestival von Locarno: die brasilianisch-französischen Co-Produktion "Regra 34" ("Regel 34").

Regisseurin Júlia Murat erhielt den Goldenen Leoparden für den besten Film und holte vor Begeisterung ihr gesamtes Team auf die Bühne. Auch wenn das unüblich sei, sie müsse das Protokoll sprengen, denn ohne ihr Drehteam stünde sie nicht hier.

Ausgezeichnet wurde mit "Regra 34" ein unkonventioneller und ziemlich gewagter Streifen über Sex, Porno und Internet. Der Titel bezieht sich auf die sogenannte Regel 34, nach der im Internet zu allem, was dort existiert, pornografisches Material zu finden sei.

Im Zentrum des Spielfilms steht eine Jura-Studentin, die im Internet - und nicht nur dort verschiedene, teils bizarre sexuelle Fantasien auslebt.

Für Verblüffung sorgte die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, der Spezialpreis der Jury: die Komödie "Gigi la legge" ("Gigi, das Gesetz") vom italienischen Regisseur Alessandro Comodin. Darin wird ziemlich dialoglastig der ländliche Alltag eines Verkehrspolizisten beobachtet.

Gleich drei Preise für gab es für "Tengo sueños eléctricos" ("Ich habe elektrische Träume") von der aus Costa Rica stammenden Regisseurin Valentina Maurel: Bester Schauspieler (Reinaldo Amien Gutiérrez ), beste Schauspielerin (Daniela Marín Navarro) und beste Regie.

In ihrem ersten Langfilm erzählt Maurel mit großer Sensibilität vom schwierigen Erwachsenwerden einer Sechzehnjährigen, die nach der Scheidung ihrer Eltern nicht nur mit den titelgebenden "elektrischen Albträumen", sondern auch mit dem Wutproblem ihres Vaters zu kämpfen hat.

Im internationalen Wettbewerb liefen 17 Filme aus aller Welt. Insgesamt wurden an den elf Festivaltagen 226 Kurz-, Experimental-, Dokumentar- und Spielfilme in 471 Vorstellungen gezeigt. Die Jubiläumsausgabe des neben Berlin, Cannes und Venedig wichtigsten europäischen Filmfestivals hat mit enormem Zuspruch des Publikums kraftvoll gezeigt: Das Kino lebt. Es ist allen Unkenrufen zum Trotz kraftvoll und kreativ.

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