Crossing Cultures erkundet die alte chinesische Stadt Suzhou, die für ihre klassischen Gärten, Kanäle und kulinarischen Köstlichkeiten berühmt ist.
Die alte Stadt Suzhou war einst das bürokratische Herz des kaiserlichen Chinas und zieht seit Jahrhunderten Besucher in ihren Bann.
Die für ihre feinen Seidenteppiche, klassischen Gärten und malerischen Kanäle berühmte Stadt wird zurecht „Venedig des Ostens“ genannt und gilt als perfekter Zufluchtsort vor der Hektik der wesentlich größeren Nachbarstadt Shanghai.
In ihrem ersten gemeinsamen Projekt besuchten die Crossing Cultures-Moderatoren Paul und Yegor die Stadt, um ihre kulinarischen Genüsse zu erleben.
Ein Hauch von Tradition
Suzhou liegt rund 100 Kilometer westlich von Shanghai am Ufer des Taihu-Sees in der Provinz Jiangsu, einem der größten Süßwasserseen Chinas.
Dies hat die Identität der Stadt stark geprägt, und dieser Einfluss erstreckt sich auch auf die lokale Küche von Subang, in der Fisch oft im Mittelpunkt steht.
Eines der bekanntesten Gerichte von Suzhou ist der Eichhörnchenfisch in süß-sauer Sauce. Es wird vermutet, dass der Fisch vor über 400 Jahren erstmals dem Kaiser Qianlong serviert wurde, und die Zubereitung umfasst ein kompliziertes Tranchieren des Fisches. Anschließend wird er gebraten und mit einer süßen Tomatensoße übergossen.
Aber was hat ein Eichhörnchen mit einem Fisch zu tun?
Küchenchef Zhu Rongjin, Chefkoch des Restaurants Deyuelou und ein Meister der Subang-Küche, erzählte Paul was es damit auf sich hat: „Der Mandarinfisch hat die Form eines Eichhörnchens, mit hoch erhobenem Kopf und nach oben gebogener Schwanzflosse. Wenn man scharfe Soße darüber gießt, macht es ein quietschendes Geräusch, wie ein Eichhörnchen. In unserer Kultur sind Eichhörnchen Glückssymbole.“
Chefkoch Zhu lüftet das Geheimnis der köstlichen Textur des Gerichts und fügt hinzu: „Die äußere Schicht ist wunderbar kross und knusprig. Der Fisch wird vor dem Braten in Mehl gewendet, damit er saftig bleibt, zart und schmackhaft.“
Französische Einflüsse
Suzhou ist zwar für seine historischen Wasserwege und traditionellen weiß getünchten Gebäude bekannt, aber die Stadt hat auch eine moderne, lebendige Seite, die kreative internationale Talente anzieht. Zu den Neuankömmlingen in der Stadt gehört David Alves, ein preisgekrönter französischer Konditor aus Lille, der mit seiner Bäckerei Très TenTant einen Hauch von Europa nach Suzhou gebracht hat.
Eines von Davids typischen Desserts, der Matcha Bow Cake, ist ein Beispiel für die Verschmelzung französischer Patisserietechniken mit chinesischer Inspiration. Das Design der Torte ist den Ziegeldächern der historischen Architektur von Suzhou nachempfunden.
David erzählt Yegor, dass die Torte mit Matcha und einem Biskuit mit Orangen- und Himbeermarmelade zubereitet wird: „Ich habe die Süße angepasst, indem ich weniger Zucker verwendet habe, um den Geschmack der lokalen Bevölkerung zu treffen. Das ist etwas, womit ich in meiner Konditorei in Frankreich begonnen habe und unsere Kunden lieben es.“
Begegnung der Kulturen
Die malerischen Kanäle und klassischen Gärten von Suzhou, von denen viele zum Unesco-Weltkulturerbe gehören, spiegeln die wohlhabende Vergangenheit der Stadt wider, die größtenteils auf dem Erfolg des Seidenhandels beruhte. Doch obwohl Suzhou stolz auf ihr Erbe ist, geht die Stadt mit ihrer Zeit.
Für alle, die nach alternativen Erlebnissen jenseits von Peking und Shanghai suchen, bietet die Stadt eine fesselnde Mischung aus Geschichte, Kunst und Gastronomie - und ist damit ein Muss für Liebhaber von Kultur, Küche und allem, was China ausmacht.