Impfgipfel in Brüssel: Gemeinsam gegen Impfskepsis

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Von Julika Herzog mit dpa
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Die EU will stärker gegen Impfskepsis kämpfen - notfalls auch mit Impfpflicht.

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Der Amerikaner Ethan Lindenberger ist erst 18 Jahre alt, aber bereits ein bekannter Aktivist. Er kämpft gegen Impfskepsis, hat sich selbst als Volljähriger gegen den Willen seiner Mutter impfen lassen:

"Meine Botschaft ist einfach: Fehlinformation ist sehr gefährlich. Und falsch informierte Personen sind keine schlechten Menschen. Sie haben nur nicht die richtigen Informationen bekommen, und das müssen wir mit besserer Aufklärung bekämpfen."

Auf dem Impfgipfel in Brüssel ist man der selben Meinung. Sinkende Impfraten bedrohen das Leben von Kindern in zahlreichen Ländern- auch in Europa sterben Kinder an vermeidbaren Krankheiten, so der Generaldirektorder der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus.

In Frankreich denken 45% der Menschen, dass Impfstoffe nicht sicher sind, auch in Griechenland und Kroatien ist diese Meinung weit verbreitet.

Das Internet ist dabei die wichtigste Plattform der Impfgegner. Eine Möglichkeit, die Verbreitung von Verschwörungstheorien einzudämmen ist, hier richtige Informationen hervorzuheben und Falschinformationen zu verstecken.

Maud Sacquet von Mozilla erklärt dies: "Das bedeutet, die Inhalte sind immer noch da, aber es ist schwieriger für die Menschen, sie zu finden. Das ist für Internet-Plattformen heute auf jeden Fall technisch machbar."

Die Impfskepsis gewinnt weiter an Boden und die Impfraten sinken. Viele Menschen glauben, dass Impfungen Krankheiten verursachen statt gegen sie vorzubeugen und Pharmafirmen nur aus Profitgier für Impfungen werben. Die EU und die WHO wollen dagegen gemeinsam vorgehen, notfalls auch mit der Einführung von Impfpflichten.

"Impfstoffe sind sehr sicher. Die meisten Kinderimpfstoffe sind eigentlich alte Impfstoffe, die es schon seit 40 oder 50 Jahren gibt und die Millionen und Abermillionen Menschen auf der ganzen Welt und in Europa gespritzt worden sind. Sie haben schon Millionen Leben gerettet", so Patrick O'Oconnor von der WHO.

Das Vertrauen in Impfungen soll dringend wieder hergestellt werden- denn die Zahl der Masernerkrankungen und anderer ansteckender Krankheiten steigt weltweit.

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