Nach Corona-Infektionen klagen Betroffene gegen Österreich

Skilift in Ischgl
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Von Andrea Büring mit dpa
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Touristen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz klagen nach einer Corona-Infektion in Ischgl gegen die Republik Österreich und das Land Tirol.

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Touristen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz klagen nach einer Corona-Infektion in Ischgl gegen die Republik Österreich und das Land Tirol.

Ein österreichischer Verbraucherschutzverein reichte beim Landgericht Wien die ersten Muster-Klagen ein. Mehr als 6.000 Tirol-Urlauber aus 45 Ländern, davon 4.000 Deutsche, beteiligten sich. Auch Angehörige von Verstorbenen.

Ein Geschädigter aus dem deutschen Langenfeld wirft Österreich vor, bewusst zu späte gehandelt zu haben:

Die hätten sagen sollen: "Feierabend, Gondeln dicht. Fahrt bitte nach Hause, Leute." Wir als Urlauber wussten nicht, wie schlimm das in dem Ort ist, die wussten das.

Nach Darstellung der Verbraucherschützer haben die Verantwortlichen zu spät und nicht umfassend genug auf den Ausbruch des Virus reagiert. Ersten besorgten Anfragen wegen Sicherheitsbedenken in Ischgl hatten Behörden zunächst eine Absage erteilt - um den beliebten Skiort dann eine Woche später doch zu schließen.

Verbraucherschützer Peter Kolba:

Man kann an einem ganz konkreten Beispiel zeigen, dass man innerhalb einer Woche dümmer geworden ist, oder dass die Tourismusindustrie massiv Einfluss genommen hat auf behördliche Entscheidungen.

Von dem für seine Après-Ski-Szene bekannten Ischgl aus sei das Coronavirus in Dutzende Staaten getragen worden.

Bei der Musterklage geht um Schadenersatz bis zu 100.000 Euro pro Person und die Anerkennung von Folgeschäden. Der nächste Schritt wäre eine Sammelklage.

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