EU-Innenminister wollen afghanische Flüchtlinge nicht massenhaft nach Europa lassen
In Brüssel sind die EU-Innenminister zu Beratungen über die Zukunft Afghanistans nach der Übernahme durch die Taliban zusammengekommen. Dabei ging es vor allem um den Umgang mit Flüchtlingen.
So soll eine massenhafte Ankunft von Flüchtlingen in Europa durch den verstärkten Einsatz von Grenzschutzbeamten von Frontex verhindert werden. Auch sollen Afghanistans Nachbarländer dafür bezahlt werden, dass sie ihrerseits Flüchtlinge aufnehmen.
EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas sagte, es sei jetzt der Moment gekommen, sich auf eine gemeinsame Migrations- und Asylpolitik zu verständigen. Die jüngsten Ereignisse um Europa herum von Ceuta über die litauische Grenze bis zu Afghanistan drängten dazu. Dabei müsse die EU mit internationalen Partnern wie der UNO oder den G7- und G20-Staaten zusammenarbeiten.
Das Treffen der Innenminister fiel zeitgleich mit dem Abzug der letzten US-Soldaten aus Afghanistan zusammen. Unterdessen warnte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, es könnten bis zum Jahresende bis zu einer halben Million Afghanen auf der Flucht sein.