Antrittsbesuch in Brüssel: Kanzler Scholz wirbt für souveränes Europa

Ursula von der Leyen als Wegweiserin für Olaf Scholz in Brüssel
Ursula von der Leyen als Wegweiserin für Olaf Scholz in Brüssel Copyright Johanna Geron/JOH
Von Euronews
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Bundeskanzler Scholz hat sich in Brüssel für ein souveränes Europa stark gemacht. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen lobte das "Europa-Paket" im Koalitionsvertrag.

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Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in Brüssel bei seinem ersten Auftritt als Kanzler für ein souveränes Europa stark gemacht. Bei seinem Antrittsbesuch in der EU-Hauptstadt wurde er von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen empfangen. Gemeinsam betonten sie, sich umgehend um die Probleme der EU kümmern zu wollen.

"Es geht in der Tat darum, dass wir eine starke, souveräne Europäische Union schaffen, und dass wir auch in Fragen der Außenpolitik eine eng abgestimmte Strategie verfolgen", so Bundeskanzler Scholz. Das große wichtige Anliegen sei es jetzt, dafür zu sorgen, dass Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa gut gelängen und dass es keine Bedrohungsszenarien gebe, die sich gegen einzelne Länder richteten.

Wir betrachten mir Sorge die vielen Truppen entlang der ukrainischen Grenze.
Olaf Scholz
Bundeskanzler Deutschland

Neben dem Kampf gegen die Corona-Pandemie steht für Deutschland der Klimawandel ganz oben auf der Agenda. Hier bahnt sich Konfliktpotential mit Frankreich an. Denn Paris hatte jüngst angekündigt, den Ausbau der Atomenergie vorantreiben zu wollen. Im Gegensatz zu Deutschland, das bald vollkommen aus dieser Technologie aussteigen wird.

"Ich glaube, das ist eine der ersten großen Belastungsproben für die beiden Länder, und es wird spannend sein, wie Brüssel darauf reagieren wird", sagt Guntram Wolff, Wirtschaftswissenschaftler und Direktor der Denkfabrik Bruegel. "Frankreich setzt sich klar für die Kernenergie ein und argumentiert, dass diese keine Treibhausgase ausstoße, was objektiv richtig ist und daher als grüne Technologie gelten sollte. Deutschland hingegen setzt sich eindeutig für einen sehr schnellen Ausstieg aus der Kernenergie ein."

Auch Außenministerin Annalena Baerbock war nach Brüssel gereist, um unter anderem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu treffen. Kommende Woche findet der EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel statt. Dort sollen auch die Themen Sicherheit und Verteidigung diskutiert werden.

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