Vor dem Beginn der Landwirtschaftsmesse in Paris hat Präsident Macron eine Gesprächsrunde mit Bauern und Ökoaktivisten abgesagt. Die Aktivisten wurden von der Regierung als "Öko-Terroristen" ausgeladen, der Bauernverband lehnte die Teilnahme an Macrons "zynischer Initiative" ab.
Vor dem mit Spannung erwarteten Salon de l'Agriculture, der am heutigen Samstag eröffnet wird, haben französische Landwirte erneut Paris mit ihren Traktoren blockiert. Einige Landwirte drohen damit, die Messe – eine der größten der Landwirtschaftsmessen der Welt – zu blockieren, um die französische Regierung an ihre vor einigen Wochen gemachten und noch nicht erfüllten Versprechen zu erinnern.
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron sagte eine offene Debatte mit Landwirten und Ökoaktivisten ab. Die Diskussion war für den Eröffnungstag der Messe geplant. Zunächst lud die Regierung die Öko-Gruppe „Uprisings of the Earth“ wieder aus. Innenminister Gérald Darmanin bezeichnete sie „Öko-Terroristen“. Dann erklärte der größte Bauernverband FNSEA, Macrons Initiative sei „zynisch“ und weigerte sich, daran teilzunehmen. Nun hat der Elysee die Veranstaltung komplett abgesagt.
In Spanien nehmen Ausmaß und Zahl der Bauernproteste zu. Am Freitag versammelten sich in mehreren Städten wie León, Teruel und Pamplona mehrere hunderte Landwirte, die fairere Preise und einen „bauernfreundlicheren“ „Green Deal“ forderten. Landwirte im ganzen Land protestieren seit zwei Wochen. Für Montag planen mehrere Gewerkschaften eine Großaktion in Madrid.
In Moldawien blockierten Landwirte am Freitag kurzfristig einen wichtigen Grenzübergang zu Rumänien. Sie verlangen von der Regierung Entschädigungen und Subventionen sowie Hilfen bei ihren Kredite. Sie fordern auch billigem Dieselkraftstoff, den Rumänien für die Frühjahrsaussat zugesagt hatte, der aber nie geliefert wurde, weil die moldauische Regierung erklärte, sie könne ihn nirgendwo lagern.