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Import-Muscheln aus Bulgarien: Touristen in Rumänien beschweren sich

Miesmuscheln sind beliebt und gleichzeitig Streitpunkt an der rumänischen Schwarzmeerküste
Miesmuscheln sind beliebt und gleichzeitig Streitpunkt an der rumänischen Schwarzmeerküste Copyright Euronews
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Von Diana Sobaru, Euronews Rumänien
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Rumänische Miesmuscheln gibt es nur aus wilden Beständen, angebaut und geerntet darf in Rumänien noch nicht. Deswegen kommen die meisten Muscheln in Restaurants an der rumänischen Küste aus Bulgarien - ein Skandal, finden Unternehmer und Restaurantsbesucher.

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Rumänische Miesmuscheln stammen ausschließlich aus Wildfängen, die in tiefen und felsigen Gebieten des Schwarzen Meers geerntet werden können. Sie sind etwas kleiner als ihre bulgarischen Nachbarn, aber sonst genau so gut. Und trotzdem werden in Restaurants an der rumänischen Schwarzmeerküste nur bulgarische Muscheln serviert. Ein Skandal, finden Restaurantbesitzer und -besucher:

"Ich habe nur bulgarische Muscheln gegessen, aber keine von hier", sagt ein rumänischer Restaurantbesucher. Eine rumänische Besucherin schließt sich der Empörung an: "Das ist schlecht! Sollten wir sie nicht auch in unserem Land ernten? Damit wir unsere eigenen Produkte essen können? Ich meine, warum sollen wir sie aus Bulgarien importieren?"

Kein grünes Licht der Behörden für rumänische Muscheln

Auf die Frage, woher er seine Muscheln bezieht, antwortet Restaurantbesitzer und Unternehmer Matei Datcu: "Momentan beziehen wir die meisten Muscheln aus Bulgarien, aber wir versuchen, sie selbst zu züchten und sie in unseren Teilen des Schwarzen Meeres zu ernten." Es haben sich allerdings einige Probleme ergeben.

Datcu zählt auf: "Wir wissen nicht, was in unserem Meer ist. Wir wissen nicht, was sich darin entwickelt hat. Wir wissen nicht, was Bakterien sind und was nicht. Und sie drängen uns, das bulgarische Produkt zu verwenden, was ich nicht in Ordnung finde."

Sei Jahren wartet Matei Datcu auf grünes Licht von den Behörden, um in der Nähe seines Restaurants rumänische Muscheln im Meer züchten zu können. Er hat in Lagerräume und Muschelsand-Reinigungsgeräte investiert, die nun ungenutzt herumliegen.

Er zeigt seinen Bestand: "Hier haben wir eine Sandentfernungsstation. Auch die habe ich nicht erfunden, sie ist aus Italien, zertifiziert und alles." Der Unternehmer erklärt, wie eine solche Station funktioniert: "Die Muscheln werden aus dem Meer geholt, hierher gebracht, vom Sand befreit, gereinigt, analysiert und direkt auf den Tisch der Touristen gebracht." Diese Investition hat ihn zwischen 12.000 und 15.000 Euro gekostet, schätzt Datcu. Alles sei vorbereitet, nur das Gesetz nicht.

Locken die bulgarischen Meeresfrüchte die Touristen von der rumänischen Küste weg?

Die Rumänen essen schon seit langem bulgarische Muscheln. Oft fahren sie auch direkt nach Bulgarien, um sie zu bekommen. Die rumänische Küste könnte Touristen verlieren, wenn sich Behörden und Händler nicht einigen. Die Touristen könnten auf der Suche nach guten Meeresfrüchten direkt nach Bulgarien fahren.

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