Dürre in Rumänien: Landwirte kämpfen mit steigenden Futterkosten und fallenden Viehpreisen. Die Viehbestände schrumpfen dramatisch und der Druck auf die Schlachthöfe wächst.
Rumänische Landwirte stehen aufgrund der anhaltenden Dürre vor immensen Herausforderungen. Die Trockenheit hat die Futterversorgung für das Vieh stark eingeschränkt, sodass viele Bauern gezwungen sind, ihre Rinder frühzeitig an Schlachthöfe zu verkaufen.
Futterkosten und fallende Viehpreise
Ein Landwirt berichtet, dass er seinen Viehbestand in den letzten Jahren erheblich reduzieren musste, da die Fütterung seiner Tiere monatlich etwa 1000 Euro kostet. "Das Futter ist fast doppelt so teuer wie im vergangenen Jahr", erklärt Traian Gîrtan, ein Bauer aus Olt. Die Viehpreise hingegen sind dramatisch gesunken. Wo er im letzten Jahr für einen Bullen von 400 bis 500 kg noch umgerechnet 1600 bis 1800 Euro erhielt, bekommt er heute nur noch umgerechnet 800 bis 900 Euro. Diese Situation spiegelt sich in allen von der Dürre betroffenen Bezirken Rumäniens wider.
Rückgang der Viehbestände und langfristige Folgen
Der Rückgang der Viehbestände in Rumänien ist besorgniserregend. Von ehemals 7 Millionen Kühen sind heute nur noch etwas mehr als eine Million übrig. Besonders betroffen sind Kleinbauern, die ihre Herden bis spätestens Oktober oder November auflösen müssen, da ihnen das Winterfutter ausgeht. Dies könnte drastische Auswirkungen auf die Fleischpreise haben. "Schaf- und Rindfleisch wird nächstes Jahr doppelt so teuer sein, weil es keine Tiere mehr gibt", prognostiziert Gîrtan. Der Druck auf die Schlachthöfe wird im Herbst weiter zunehmen, wenn die Landwirte gezwungen sind, ihre subventionierten Tiere zu verkaufen.
Von den verbliebenen Rindern sind etwa 300.000 Milchkühe, doch die Zukunft der Betriebe bleibt ungewiss. Einmal geschlossen, ist es laut dem Verband der Viehzüchter schwer, den Betrieb wieder in Gang zu bringen.