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Atemwegsprobleme? Ab in die Alpen!

Mit Unterstützung von The European Commission
Atemwegsprobleme? Ab in die Alpen!
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Von Laurence Alexandrowicz
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Wie können Wasserfälle bei Gesundheitsproblemen helfen? In Krimml, in Westösterreich wissen die Menschen das schon seit Jahrhunderten. Ärzte wollen jetzt Kur und Tourismus vor Ort zusammenbringen. Euronews war vor Ort.

Wohin für eine bessere Gesundheit? In die Alpen! Die Natur ist zugänglich, ist vielfältig und ist heilsam für kranke Menschen.

Die Patientin Céline Nerbl erklärt: "Ich habe nur noch 60 Prozent meiner Atemkapazität, und das hat enorme Auswirkungen auf meinen Alltag." Für Menschen wie Céline Nerbl haben Ärzte der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg ein Konzept entwickelt, bei dem sich Tourismus mit Gesundheit vereinen lässt.

Die Alpen sind wie eine grüne Insel in einem Meer von Feinstaub.

Arnulf Hartl aus der Klinik erklärt: "Es gibt viele stadtbedingte Krankheiten, die in den Alpen mit Gesundheitstourismus behandelt werden könnten. Die Alpen sind wie eine grüne Insel in einem Meer von Feinstaub."

Kurort und Urlaubsort in einem

Mit 380 Metern Höhe ist der majestätische Krimmler Wasserfall im Westen Österreichs der größte Europas. Die Wasserwolke, die er produziert, ist seit Jahrhunderten für ihre therapeutische Wirkung bekannt.

Das Dorf Krimml bietet speziell Kuren an, um die feuchte Luft einzuatmen. Céline und ihr Mann kommen regelmäßig, um ihr Asthma und ihre chronische Bronchitis zu behandeln. Céline erzählt: "Wir machen eine Menge Atem- und Inhalationsübungen. Das öffnet meine Bronchien und seitdem bin ich überhaupt nicht mehr verschleimt."

Wie funktioniert das mit dem Wasserfall?

Der Arzt Arnulf Hartl erklärt, wie das funktioniert: "Diese Wassertröpfchen sind 200-mal kleiner als die eines Asthmasprays. Die kleinen Wassertröpfchen werden eingeatmet, sie sind negativ geladen und lösen eine immunologische Wirkung aus. Sie reduzieren die Entzündung in der Lunge. "

Der auf ökologische Medizin spezialisierte Professor Hartl entwickelte das HEALPS2-Projekt auf der Grundlage klinischer Studien. Das Projekt wird von der Kohäsionspolitik der Europäischen Union unterstützt, die 85 Prozent des Budgets von 2.417.603 Euro bereitstellt.

Das Team des Professors schlägt allen Alpenländern - Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich, Deutschland und der Schweiz - vor, die lokalen Akteure bei ihren natürlichen Ressourcen zu unterstützen.

Therapeutischer Tourismus bringt neue Ideen

Das Ziel ist die Entwicklung eines angepassten therapeutischen Tourismusangebots.

Arnulf Hartl sagt, alles in den Alpen kann gesundheitsfördernd wirken: "Alles, was für den Alpenraum sehr spezifisch ist, kann gesundheitlich in Wert gesetzt werden, die Wanderwege, die bessere Luft, die kühlere Luft in Zeiten des Klimawandels und, andere Faktoren wie Almen, die Rohmilchprodukte, der Honig."

In Krimml hat der therapeutische Tourismus neue Ideen hervorgebracht: So wurde ein Hotel zum Beispiel für Allergiker angepasst. Das bringt auch neues Leben ins Dorf. Silivia Nothdurfer von Hohe Tauern Health erklärt:

"Unsere wirtschaftlichen Voraussetzungen haben sich in den letzten 15 Jahren verändert, seit wir in diesem Gesundheitstourismussektor tätig sind. Wir konnten die Zahl der Gäste um etwa 35 Prozent steigern. Ja, die Region ist abgelegen, aber wir konnten auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Region erhöhen, insbesondere viele weibliche, hochqualifizierte Arbeiterinnen bleiben jetzt in der Region."

Angesichts des Schneemangels ist das HEALPS2-Projekt auch eine Chance für die tiefer gelegenen Skigebiete um "Luft zu holen".

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