Die Rückkehr von Grenzen in Europa könnte katastrophal für den Binnenmarkt sein, sagen Wirtschaftsverbände.
Die deutschen Wirtschaftsverbände schlagen Alarm. Sie befürchten, dass sich die zusätzlichen Grenzkontrollen auf die Wirtschaft auswirken könnten.
Die Industrie- und Handelskammer des Landes hat angekündigt, dass es zu Verzögerungen kommen kann - bei lebensnotwendigen Waren wie Lebensmitteln ein echtes Problem.
Doch auch im Personenverkehr ist die Lage besorgniserregend.
Die Industrie- und Handelskammer in Frankfurt (Oder) setzt sich dafür ein, dass Arbeitnehmer, die nach Deutschland kommen, die Kontrollen schneller durchlaufen - zum Beispiel mit speziellen Bescheinigungen, die von der Regierung ausgestellt werden.
Daniel Felscher, Berater bei IHK Ostbrandenburg, sagte:
"Wir erleben, dass Menschen in unseren Unternehmen Probleme mit dem Pendeln haben. Wir dürfen Arbeitskräfte, auf die Deutschland in bestimmten Bereichen angewiesen ist, nicht verlieren. Wir brauchen sie."
Eine Katastrophe für den Binnenmarkt?
Ein nationaler Verband, der sich mit dem Güterverkehr und der Logistik beschäftigt ist besorgt darüber, dass andere europäische Länder ebenfalls Grenzkontrollen einführen würden. Die Rückkehr von Grenzen in Europa wäre katastrophal für den Binnenmarkt, hieß es.
Das Innenministerium hat erklärt, die Kontrollen sollen die irreguläre Migration eingrenzen und Kriminelle vor der Einreise stoppen.
Trotzdem wolle das Innenministerium sicherstellen, dass Pendler so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.
Der Kreditversicherer Allianz Trade sagte, er erwarte, dass Verzögerungen den Handel beeinträchtigen und das Risiko einer Rezession erhöhen könnten.
Höhere Kosten für Unternehmen bedeuten höhere Kosten für die Verbraucher
Ein Verband, der die deutsche Transport- und Logistikbranche vertritt, sagt, dass die Kontrollen die Kosten für die Unternehmen erhöhen könnten. Das könnte wiederum zu höheren Preisen für die Verbraucher führen.
Dirk Engelhardt, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) sieht höhere Kosten auf sein Unternehmen zukommen:
"Es könnte zu Staus oder Verspätungen kommen, was die Kosten für unsere Lkw-Unternehmen in die Höhe treiben wird. Sie werden Probleme mit den Fahrt- und Ruhezeiten haben, und müssen höhere Preise für den Transport verlangen. Das ist wirklich ein großes Problem."
Die Gruppe will sich bei der Europäischen Kommission dafür einsetzen, dass spezielle Fahrspuren eingerichtet werden. So können die Lkws die Kontrollen umgehen. Der Schwerpunkt muss auf strengere Kontrollen an den Außengrenzen gelegt werden.