Die Präsidentin der Republik Moldau machte in der Wahlnacht "demokratriefeindliche Kräfte" für die vielen NEIN-Stimmen beim EU-Referendum verantwortlich.
Bei der Präsidentschaftswahl in Moldau am Sonntag hat die amtierende Präsidentin Maia Sandu offenbar die meisten Stimmen bekommen, aber die absolute Mehrheit der Stimmen verpasst. Sie kam laut Medienberichten auf etwa 41 Prozent.
Allerdings waren auch am frühen Montagmorgen noch nicht alle Stimmen ausgezählt: weder bei der Präsidentschaftswahl noch beim EU-Referendum.
Sehr knappe Mehrheit für EU-Referendum
Das Referendum, das den EU-Kurs des Landes als strategisches Ziel in der Verfassung verankern sollte, ist nach Auszählung fast aller Stimmen ganz knapp akzeptiert worden.
Laut vorläufigen Ergebnissen vom Montag gab es 50,24 Prozent der Stimmen für das EU-Projekt, nachdem die Stimmen aus 98,74 Prozent der Wahllokale ausgezählt waren - eine Mehrheit von nur 7.200 Stimmen von 1,5 Millionen abgegebenen Stimmen.
In den Umfragen hatte die Zustimmung bei etwa 60 Prozent gelegen.
Die amtierende Präsidentin Maia Sandu sagte in der Nacht in der Hauptstadt Chisinau, demokratiefeindliche Kräfte hätten 300.000 Stimmen gekauft. Die ehemalige Sowjetrepublik Moldau an der Grenze zu Rumänien ist in EU-freundliche und russlandfreundliche Meinungen und Parteien gespalten.
Die amtierende Präsidentin muss nun in der Stichwahl in zwei Wochen höchstwahrscheinlich gegen den russlandfreundlichen Alexandru Stoianoglo antreten. Er erreichte Teilergebnissen zufolge 27 Prozent der Stimmen.