22 Jahre nach seiner Gründung steht der Einzelhandelsriese Auchan vor dem Verkauf seiner russischen Tochtergesellschaft, die mehr als 230 Geschäfte im ganzen Land betreibt.
Zweieinhalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine scheint der französische Einzelhändler Auchan (auf Kyrillisch ACHAN) nun bereit zu sein, Russland zu verlassen.
Das Unternehmen steht zunehmend unter dem Druck der EU-Sanktionen gegen Moskau. Laut Medienberichten hat die französische Supermarktkette, die im Besitz der Familie Mulliez ist, die Liste potenzieller Käufer auf zwei Unternehmen eingegrenzt. Die Verhandlungen befinden sich in der Endphase.
Das letzte Wort wird jedoch der Kreml haben, da die Zustimmung der russischen Behörden inzwischen erforderlich ist, wenn ein strategisch wichtiger ausländischer Investor das Land verlassen will. Auchan Russland hat erklärt, sich nicht zu den Gerüchten äußern zu wollen.
Sollten diese Gerüchte zutreffen, würde Auchan zu den über 1.000 Unternehmen gehören, die nach der großangelegten Invasion der Ukraine ihre Aktivitäten in Russland reduziert oder eingestellt haben.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten in Russland hat sich Auchan eine treue Kundschaft aufgebaut und sich bisher geweigert, das Land zu verlassen, um die Bürger des Landes nicht zu benachteiligen.
Das Netzwerk der Familie Mulliez wurde scharf kritisiert, weil es angeblich den Krieg in der Ukraine unterstützt.
Mit 10 % seines Umsatzes und 30.000 Mitarbeitern in über 230 Filialen war Russland lange Zeit eine der profitabelsten Märkte des Konzerns.
Auchan erwägt zudem einen Rückzug aus Ungarn, wird jedoch in der Ukraine, wo es 43 Geschäfte betreibt, weiterhin präsent bleiben.