Einem Bericht des EU-Parlaments zufolge waren die Lebenshaltungskosten eine wichtige Triebfeder für den Gang zur Wahlurne im Juni, während die Gleichstellung der Geschlechter nur geringen Einfluss hatte.
Die steigenden Lebenshaltungskosten waren ein großer Faktor, der die Menschen bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni an die Urnen trieb: Für 42 % der Wähler war das ein wichtiges Thema, so eine Eurobarometer-Umfrage.
Die unsichere internationale Lage spielte ebenfalls eine große Rolle bei der Wahlentscheidung der Wähler, dicht gefolgt von Sorgen um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Weniger als ein Drittel der Wähler sahen in der Migration ein vorrangiges Thema, ähnlich sah es beim Klimawandel aus.
Die Gleichstellung der Geschlechter und die Digitalisierung der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft waren dem Bericht zufolge die am wenigsten einflussreichen Faktoren. Sie beeinflussten nur 7 % bzw. 6 % der Wähler.
Junge Generationen meiden die Wahl, sind aber für die EU
Die Wahlbeteiligung bei den EU-Wahlen 2024 war mit 51 % höher als die Wahlbeteiligung 2019 mit 50,7 % und die Wahlbeteiligung 2014 mit 42,6 %.
Die Wahlbeteiligung war bei den über 55-Jährigen am höchsten (58 %), während die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen mit 64 % die höchste Enthaltungsquote aufwies.
Trotzdem steht die Mehrheit der jüngsten Wähler der EU-Mitgliedschaft positiv gegenüber: 71 % von ihnen gaben an, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert hat.
Bei den EU-Wahlen 2024 lag die Wahlbeteiligung bei 51 %, was einen Anstieg gegenüber den beiden Vorjahren bedeutet.
Unter den sozialen Gruppen hatten Arbeitslose die höchste Wahlenthaltung (71 %), während Manager mit 63 % die höchste Wahlbeteiligung aufwiesen.
Mangelndes Vertrauen und Interesse an der Politik bei Nichtwählern
In dem Bericht werden auch die Gründe für die fast 50 %ige Wahlenthaltung bei den EU-Wahlen näher erläutert. Die Hauptgründe waren mangelndes Vertrauen in die Politik (21 %) und ein allgemeines Desinteresse (20 %).
Weitere nennenswerte Gründe waren Urlaub oder Abwesenheit von zu Hause (12 %) bzw. "zu viel zu tun" oder Arbeit (12 %).