Die schwedische Regierung ist der Ansicht, dass Offshore-Windparks in der Ostsee unannehmbare Folgen für die Verteidigung des Landes hätte. Mit dieser Begründung hat sie nun den Bau von 13 Windparks abgelehnt.
Schwedens Regierung hat Pläne zum Bau von 13 Offshore-Windparks in der Ostsee wegen Sicherheitsbedenken abgelehnt.
Die Parks sollten vor den Åland-Inseln im Norden entlang der gesamten Ostküste bis zum Öresund errichtet werden. Die Regierung ist der Ansicht, dass die geplanten Windparks inakzeptable Folgen für die schwedische Verteidigung hätten.
Der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Windparks es im Falle eines Konflikts erschweren würden, Raketen mithilfe der schwedischen Patriot-Batterien zu entdecken und abzuschießen. Dies ist jedoch wichtig, um das jüngste NATO-Mitglied im Falle einer möglichen Aggression zu verteidigen.
An der Westküste sind Offshore-Windparks kein Problem
Nur ein weiterer Windpark wurde für den Bau an der Ostküste des skandinavischen Landes genehmigt. Die Regierung hat bereits grünes Licht für zwei Offshore-Windparks gegeben - Kattegat Süd und Galene an der Westküste.
Nun wurde auch für den Windpark Poseidon vor Stenungsund im südlichen Skagerrak an der Westküste grünes Licht gegeben. Er umfasst maximal 81 Windturbinen, die laut Romina Pourmokhtari, Schwedens Ministerin für Klima und Umwelt, bis zu 5,5 Terawattstunden Strom im Jahr liefern werden.
Poseidon ist das dritte Offshore-Windprojekt, das seit 2022 grünes Licht erhalten hat. Weitere zehn Anträge warten noch auf eine Entscheidung der Regierung.
Die Entscheidung der schwedischen Regierung, die Anträge für Windparks abzulehnen, hat die Frage aufgeworfen, wie Schweden es schaffen könnte, seine Pläne zur Verdoppelung der jährlichen Stromproduktion in den kommenden zwei Jahrzehnten zu erfüllen.
Die schwedische Regierung setzt auf den kräftigen Ausbau der Kernkraft. Bis 2035 Sie will sie zusätzliche 2500 Megawatt Kernkraftleistung haben und bis 2024 mindestens zehn neue Reaktoren errichten. Die Kritiker sagen jedoch, dass die Nachfrage schneller steigen wird, als die neuen Reaktoren gebaut werden können.