Etwa 30 Traktoren blockierten über Nacht die Nationalstraße 118 südlich von Paris in Höhe von Vélizy-Villacoublay.
Die französischen Landwirte melden sich zurück, sie haben in der Nacht wieder Straßen-Aktionen gestartet.
Die Gründe für diese Wut sind vielfältig. Im vergangenen Winter hatten ihre Straßen-Blockaden zu einer Reihe von Maßnahmen unter der Regierung von Premierminister Gabriel Attal geführt. Die Auflösung der Nationalversammlung und das Einfrieren der Arbeit des Parlaments und des Senats machten es jedoch unmöglich, die begonnene Arbeit fortzusetzen.
Bauern wollen mit Abgeordneten verhandeln
Etwa 30 Traktoren blockierten über die Nacht die Nationalstraße 118 südlich von Paris in Höhe von Vélizy-Villacoublay. Die Blockade wurde am späten Vormittag aufgehoben.
Weitere Demonstrationen fanden in anderen Departements im Westen und Südwesten, aber auch in Ostfrankreich in der Nähe von Straßburg statt.
In der Region Auvergne-Rhône-Alpes wurden am Nachmittag in der Nähe von Grenoble Straßensperren errichtet. In der Umgebung von Lyon hatten Landwirte die Woche über schon Straßenschilder demontiert oder zugehängt. Die Bauern luden auch die Parlamentarier ein, sich ihnen anzuschließen und mit ihnen zu verhandeln.
Bauern kritisieren unfairen Wettbewerb
Die französischen Bauern wehren sich gegen das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Mercosur (Brasilien, Uruguay, Paraguay, Argentinien und Bolivien). Sie kritisieren den unfairen Wettbewerb mit den südamerikanischen Großbetrieben, die von viel niedrigeren Produktionskosten und weniger strengen Normen profitieren.
Sie fordern daher die Einführung von Klauseln, die Importen die gleichen Umwelt- und Gesundheitsstandards auferlegen, die in Frankreich gelten, um ihre bereits in Schwierigkeiten befindlichen Produktionsketten zu schützen.
Das Abkommen, das alle Sektoren betrifft, zielt darauf ab, den Handel mit Waren und Dienstleistungen zwischen der EU und den südamerikanischen Volkswirtschaften durch den schrittweisen Abbau von Handelshemmnissen und Zöllen sowie die Vereinheitlichung von Normen und Vorschriften zu intensivieren.
Präsident Emmanuel Macron, der sich anlässlich des G20-Gipfels in Brasilien aufhält, machte einen Zwischenstopp in Argentinien, um sich mit Javier Milei zu treffen, und bekräftigte, dass „Frankreich den Mercosur-Vertrag in seiner jetzigen Form nicht unterzeichnen wird“. Sein Handlungsspielraum scheint jedoch sehr eng zu sein.