Die U-Bahn von Thessaloniki wurde vor mehr als einem Jahrhundert konzipiert, und der erste Tunnel wurde 1986 gegraben.
In Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt Griechenlands, ist die neue U-Bahn ihrer Bestimmung übergeben worden. Der Bau war vor rund 38 Jahren begonnen worden.
Die 9,6 km lange Eröffnungsstrecke - mit fahrerlosen Zügen und Bahnsteigtüren - hat 13 Stationen. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis eröffnete sie am Samstag offiziell.
Die Öffentlichkeit wird die Strecke vier Tage lang kostenlos nutzen können, danach wird der Fahrpreis 0,60 Euro betragen, so die Behörden.
Die U-Bahn von Thessaloniki wurde bereits vor mehr als einem Jahrhundert geplant, und der erste Tunnel wurde 1986 gegraben. 2003 begannen die Bauarbeiten. Sie förderten unter der dicht besiedelten Millionenstadt einen Schatz an Altertümern zutage.
Im Jahr 2013 wurde das Projekt fast aufgegeben, doch 2015 stimmte der Zentrale Archäologische Rat schließlich zu, die Fundstücke am U-Bahnhof Venizelos wieder aufzustellen.
"Dieses Projekt bietet eine bemerkenswerte Mischung aus Antike und Moderne, indem es das archäologische Erbe mit der U-Bahn-Infrastruktur verbindet", erklärte sder Minister für Verkehr und Infrastruktur Christos Staikouras bei einer Medienbesichtigung der U-Bahn.
Der Tunnelbau folgte den antiken Handelswegen durch das Zentrum der Hafenstadt, die seit der Antike ununterbrochen bewohnt ist. Dabei wurden eine Durchgangsstraße aus der Römerzeit, altgriechische Grabstätten, Wasser- und Entwässerungssysteme, Mosaike und Inschriften sowie Zehntausende von Artefakten aus mehreren Jahrhunderten, auch aus der Zeit der byzantinischen und osmanischen Herrschaft, freigelegt.
Die Tunnel mussten tiefer gebohrt werden als ursprünglich geplant, um die antiken Funde zu erhalten. Das verursachte zusätzliche Kosten und Verzögerungen.
Die wichtigsten Fundstücke wurden entlang des unterirdischen Netzes ausgestellt, darunter auch ein Stück der mit Marmor gepflasterten römischen Durchgangsstraße im U-Bahnhof Venizelos.
"Das Projekt war mit erheblichen Verzögerungen und vielen Herausforderungen verbunden, darunter mehr als 300 000 archäologische Funde, von denen viele jetzt in verschiedenen Stationen entlang der Hauptstrecke ausgestellt sind", sagte Staikouras.
Die Fertigstellung wurde von den Anwohnern, die jahrelang Witze über bürokratische Verzögerungen und nicht eingehaltene Versprechen gemacht haben, mit leisem Erstaunen aufgenommen.
Zu erheblichen Verzögerungen kam es auch aufgrund finanzieller Probleme des Bauunternehmens AEGEK, das während der 2009 einsetzenden Wirtschaftskrise in den Ruin getrieben wurde.
Nach Regierungsangaben belaufen sich die Kosten für die erste fertiggestellte U-Bahn-Linie und den größten Teil einer zweiten Linie, die derzeit im Bau ist und in einem Jahr fertiggestellt werden soll, bisher auf drei Milliarden Euro.
Das Baukonsortium bestand aus dem griechischen Unternehmen Aktor, dem italienischen Unternehmen Webuild und dem japanischen Unternehmen Hitachi Rail.
Roms U-Bahn-Linie C befindet sich noch im Bau
Die Linie C in Rom hat mit dem gleichen Problem zu kämpfen wie die Metro in Thessaloniki - der Freilegung zahlreicher archäologischer Funde.
Seit ihrem Beginn in den 1990er Jahren ist sie ein Projekt, das durch Verzögerungen und steigende Kosten gekennzeichnet ist. Die Bauarbeiten, die 2006 begannen, wurden durch die ständigen Entdeckungen wertvoller archäologischer Artefakte, die heikle Ausgrabungs- und Konservierungsarbeiten erfordern, erheblich verlangsamt.
Ursprünglich war die Fertigstellung für das Jahr 2000 geplant, doch hat sich der Zeitplan erheblich verlängert, und neue Schätzungen gehen von einer möglichen Fertigstellung bis 2035 aus. Die anhaltenden Verzögerungen und technischen Schwierigkeiten haben die Gesamtkosten des Projekts auf über sieben Milliarden Euro ansteigen lassen.
Trotz dieser Herausforderungen ist die Linie C ein strategisches Projekt für die Mobilität in Rom, das die Außenbezirke mit dem historischen Zentrum verbinden soll. Die zahlreichen archäologischen Stationen entlang der Strecke machen sie, ähnlich wie die Metro in Thessaloniki, zu einem seltenen Erlebnis, bei dem Archäologie und Verkehr zusammenkommen.