Entdeckt wurden in Thessaloniki 70 Meter einer byzantinischen Marmorstraße. Das U-Bahn Projekt hätte 2012 fertig sein sollen, jetzt soll sie 2023 in Betrieb gehen. Die Artefakte sollen zeitweise umgelagert werden - Kostenpunkt: 70 Millionen Euro.
In Griechenland graben bedeutet fast zwangsläufig, auf historische Relikte zu stossen – so geschehen beim U-Bahnbau in Thessaloniki. Entdeckt wurden 70 Meter einer byzantinischen Marmorstraße und die Reste öffentlicher Gebäude aus dem 7. Jahrhundert.
Historische Funde behindern Infrastrukturprojekte
Das Projekt ist wegen der ständig neuen Funde viele Jahre in Verzug, 2003 wurde die U-Bahn beauftragt, 2012 hätte sie fertig sein sollen. Die Debatte über das weitere Vorgehen sorgt für erhebliche Kontroversen unter Archäologen, Behörden und der U-Bahngesellschaft: eigentlich sollen die Funde an Ort und Stelle bleiben, das würde aber Mehrkosten in Höhe von 124 Millionen Euro bedeuten – für nur eine U-Bahnstation, die dann auch erst 2026 in Betrieb gehen werde.
Mehr als 20 Jahre Bauzeit für die U-Bahn
Jetzt hat man sich in Thessaloniki für die zeitweise Umlagerung der Funde entschieden – dies koste nur 70 Millionen – und trotzdem soll die Metro schon 2023 in Betrieb gehen, 11 Jahre später als geplant.