Der irische Premierminister Simon Harris hat die Entscheidung Israels, seine Botschaft in Dublin zu schließen, als "zutiefst bedauerlich" bezeichnet, betonte jedoch, dass Irlands Haltung zum Gaza-Krieg unverändert bleibt.
Der irische Premierminister Simon Harris hat die Entscheidung Israels, seine Botschaft in Dublin zu schließen, als "zutiefst bedauerlich" bezeichnet, betonte jedoch, dass seine Regierung ihre Haltung zum Krieg im Gazastreifen nicht ändern werde.
Israel kündigte am Sonntag die Schließung seiner diplomatischen Vertretung in Dublin an. Der israelische Außenminister Gideon Saar erklärte, dies sei eine Reaktion auf eine "extreme anti-israelische Politik" Irlands.
"Ich werde mich entschieden gegen jeden Versuch wehren, die irische Position falsch darzustellen. Irland ist nicht anti-israelisch. Aber Irland ist entschieden gegen das Aushungern von Kindern, gegen die Tötung von Zivilisten und für Frieden, Völkerrecht und Menschenrechte", sagte Harris vor Journalisten.
"Wir haben klar unsere außenpolitische Position vertreten: Es muss einen sofortigen Waffenstillstand geben, die Geiseln müssen freigelassen werden, und humanitäre Hilfe muss in die Region gelangen."
Israels Außenminister Saar warf Irland in seiner Erklärung vor, "jede rote Linie in den Beziehungen zu Israel überschritten zu haben".
Der irische Außenminister Micheál Martin wies darauf hin, dass "eine zu enge Auslegung des Begriffs Völkermord zu einer Kultur der Straflosigkeit führt, bei der der Schutz der Zivilbevölkerung vernachlässigt wird".
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Irland und Israel haben sich seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges im Oktober deutlich verschlechtert. Israel zog seinen Botschafter aus Dublin ab, nachdem Irland gemeinsam mit Norwegen, Spanien und Slowenien angekündigt hatte, einen palästinensischen Staat anzuerkennen.
Vergangene Woche beschloss die irische Regierung zudem, Südafrikas Klage vor dem Internationalen Gerichtshof zu unterstützen, die Israel des Völkermords in Gaza beschuldigt – ein Vorwurf, den Israel zurückweist.
Angriffe auf Gaza
Währenddessen setzten die israelischen Streitkräfte ihre Luftangriffe im Norden des Gazastreifens fort. Die Zahl der palästinensischen Todesopfer nähert sich Berichten zufolge 45.000.
Ein Angriff traf eine Schule in Beit Hanoun, wobei laut Krankenhausberichten mindestens 15 Menschen ums Leben kamen, darunter Familien mit Kindern. In Gaza-Stadt wurden bei weiteren Luftangriffen auf Häuser mindestens 17 Menschen getötet.
Das israelische Militär erklärte, es habe gezielt "Terrorzellen" und "Treffpunkte von Terroristen" angegriffen.
Der Krieg begann am 7. Oktober, als Hamas-Kämpfer Israel angriffen, etwa 1.200 Menschen töteten und rund 250 Geiseln nahmen.