Die jüngsten Eurostat-Daten zeigen eine steile Erhöhung der Immobilienpreise für Häuser in einigen osteuropäischen Ländern – sowie EU-weit einen Anstieg um rund 2,9 %.
Die Immobilienpreise für Häuser in der EU steigen weiter, wobei mehrere Länder der ehemaligen Sowjetunion an der Spitze liegen.
Die fünf Länder mit dem größten Anstieg seit dem zweiten Quartal 2023 sind Polen (+17,7%), Bulgarien (+15,1%), Litauen (+10,4%), Kroatien (+10,0%) und Ungarn (+9,8%).
In der gesamten EU stiegen die Hauspreise um 2,9 %.
Es gibt auch einige Länder, wo der Kauf von Immobilien im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden ist, wie Luxemburg (-8,3 %), Finnland (-4,8 %), Frankreich (-4,6 %) und Deutschland (-2,6 %).
Wie die Hauspreise steigen auch die Mieten – und zwar EU-weit um 3 % im Vergleich zum zweiten Quartal des vergangenen Jahres.
Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen den Preistrends bei Mieten bzw. Käufen. Während die Mietkosten in den letzten anderthalb Jahrzehnten langsam aber stetig nach oben gingen, sind die Kaufkosten seit 2014 um mehr als 50 % gestiegen.
Eine Fallstudie aus Polen
Als eines der am schnellsten wachsenden EU-Mitglieder seit seinem Beitritt im Jahr 2004 hat Polen diesen Trend besonders deutlich zu spüren bekommen.
"Die Hauspreise in Polen haben sich seit 2013 mehr als verdoppelt", so Marcin Kręglewski, Immobilienspezialist bei der Warschauer Anwaltskanzlei Dudkowiak Kopeć & Putyra gegenüber Euronews. Er fügt hinzu, dass sich auch die Löhne im Wirtschaftssektor in dieser Zeit mehr als verdoppelt haben.
Ein weiterer Faktor ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnungen und Einfamilienhäusern. Die Nachfrage nach neuen Häusern oder Wohnungen liegt zwischen 1 bzw. 2 Millionen Einheiten. Außerdem hat Polen in den letzten Jahren einen erheblichen Zustrom von Ausländern erlebt. Derzeit arbeiten mehr als 1,1 Millionen Menschen legal in Polen.
Zudem gab es einen erheblichen Anstieg der Baukosten: 90 % zwischen 2016 und 2023. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Arbeits- und Energiekosten, eine geringere Verfügbarkeit von Baumaterialien sowie die Unterbrechung der Lieferkette nach COVID-19 und dem Krieg in der Ukraine zurückzuführen.
Hinzu kommt die abnehmende Verfügbarkeit von Grundstücken für Wohnungsbauprojekte, insbesondere in großen Ballungsräumen. Auch die Finanzierung von Immobilienentwicklungsprojekten verursacht merkliche Kosten für die Bauträger.
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