Bei der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus ist Machthaber Alexander Lukaschenko laut den lokalen Behörden für eine siebte Amtszeit wiedergewählt worden.
In der von vielen als eine Farce kritisierten Präsidentenwahl in Belarus hat sich Langzeitherrscher Alexander Lukaschenko nach mehr als 30 Jahren an der Staatsspitze erwartungsgemäß zum siebten Mal als Sieger ausrufen lassen.
Staatsmedien haben nach Ende der Abstimmung gemeldet, dass Lukaschenko die Wahl mit 87,6 Prozent der Stimmen gewonnen haben soll. Ergebnisse gab es zunächst nicht. Die Stimmauszählung laufe, das vorläufige Ergebnis habe die Nachwahlbefragung ergeben.
Die Mehr als fünftausend Wahllokale in der Ex-Sowjetrepublik hatten um 20.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MEZ) geschlossen. Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission gibt es 6,8 Millionen Wahlberechtigte.
Der 70-Jährige wird häufig als der "letzte Diktator Europas" bezeichnet. Es war die erste Präsidentschaftswahl in Belarus seit den tödlichen Massenprotesten gegen die Regierung, die auf die umstrittene Wahl im Jahr 2020 folgten. Damals war Lukaschenko mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt worden. Laut den Prognosen soll er demnach noch einmal deutlich zugelegt haben - bei über 80 Prozent Wahlbeteiligung.
Die Opposition und westliche Staaten beschuldigten damals den amtierenden belarussischen Staatschef Lukaschenko, die Wahl manipuliert zu haben, und verhängten Sanktionen.