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Lech Wałęsa exklusiv bei Euronews: Populisten und Demagogen werden "die Welt in Brand setzen"

Ehemaliger Präsident von Polen Lech Wałęsa
Ehemaliger Präsident von Polen Lech Wałęsa Copyright  Stefan Sauer/(c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von Agnieszka Laskowska & Malek Fouda
Zuerst veröffentlicht am
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Der ehemalige polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa ruft künftige Generationen auf, die Demokratie zu verteidigen, und warnt, dass Populisten und Demagogen "die Welt in Brand setzen" werden.

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Zur Eröffnung des polnischen Euronews-Büros in Warschau hat sich der ehemalige polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa zur aktuellen Kriegssituation in der Ukraine geäußert.

Wałęsa sprach über den Kampf des ukrainischen Volkes, das seit mehr als drei Jahren ständigen russischen Angriffen ausgesetzt ist.

Was die Ukraine tut, führt zur Entwicklung unserer Zivilisation. Was sowohl Russland als auch Trump tun, ist ein Rückschritt in der Entwicklung.
Lech Wałęsa
Ehemaliger polnischer Präsident und Friedensnobelpreisträger

Die von Russland im Februar 2022 gestartete Vollinvasion in der Ukraine veranlasste die meisten wetslichen Länder dazu, sofortige Hilfe zu leisten.

Die neue Regierung in Washington, angeführt vom 47. US-Präsidenten Donald Trump, war entschlossen, dies zu ändern und den Konflikt zu beenden. Jetzt vertritt die Trump-Regierung entgegen aller Erwartungen eine viel stärkere prorussische Haltung als die Biden-Regierung.

Ein Treffen zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi Anfang des Monats endete ergebnislos, als Trump zusammen mit Vizepräsident J.D. Vance im Oval Office die Stimme gegen den Selenskyj erhobe hatten.

Kurz darauf kündigte Washington eine Reihe von Kürzungen bei der Unterstützung Kyjiws an, wie die Einstellung des Austauschs von Geheimdienstinformationen und die Aussetzung der Militär- und Finanzhilfe für das umkämpfte Land, um Selenskyj zur Aufnahme von Verhandlungen ohne günstige Garantien zu zwingen.

Wałęsa: Ukraine strebt nach zivilisatorischer Entwicklung

Wałęsa äußerte sich besorgt und warnte, dass es katastrophale Folgen haben könnte, wenn man die Ukraine allein um des Friedens willen zum Abschluss eines Abkommens zwingt.

"Ich befürchte, dass sie die Ukraine zwingen werden, einen ungünstigen Kompromiss zu schließen. Meinen Berechnungen zufolge wird es ein Verlust von 6-10 Jahren sein, und dann wird sich alles wenden," - sagte Wałęsa in einem Interview mit Euronews.

Der ehemalige polnische Staatschef sagte, dass sich die Ukraine auf dem Weg zu einer zivilisatorischen Entwicklung befindet. Dagegen seien die Handlungen von Wladimir Putin und Donald Trump regressiv und rückständig, kritisierte Wałęsa.

"Was die Ukraine tut, ist die Entwicklung unserer Zivilisation, was Russland und sogar Trump tun, ist rückschrittlich und führt zu einem Rückschritt in der Entwicklung."

Wałęsa betonte auch die Notwendigkeit, die europäische Verteidigung zu stärken, um der russischen Bedrohung zu begegnen und eine Ausweitung des Krieges auf die gesamte Region zu verhindern.

"Wir müssen uns selbst verteidigen, wir müssen Schutzschirme aufspannen, aber nur, damit es dort eine Reflexion gibt, damit es dort einen Systemwandel gibt, und so weiter. Das muss getan werden, es geht nicht um Niederlage oder Sieg, denn in dieser Situation wird es keine Gewinner geben."

Der Nobelpreisträger warnt, dass die wachsende Popularität von Populisten und Demagogen in Europa eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie darstelle.

Er rief künftige Generationen dazu auf, sich für die Verteidigung der Demokratie einzusetzen und hart daran zu arbeiten, sie zu schützen und zu erhalten.

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