In der tschechischen Region Olomouc ist einen Monat nach einer Zugentgleisung ein Notstand verhängt worden.
Über Teile der Tschechischen Republik ist aufgrund einer Umweltkatastrophe der Notstand verhängt worden. In der osttschechischen Region Olomouc war ein See nach einem Zugunglück im vergangenen Monat mit giftigem Benzol verseucht worden.
"Wir haben einstimmig beschlossen, heute um 12.00 Uhr in der Region Olomouc den Notstand auszurufen", so der Gouverneur der Region, Ladislav Okleštěk
Die Notstandsverordnung verleiht den örtlichen Behörden besondere Befugnisse, um Ressourcen zuzuweisen und unverzüglich Hilfsmaßnahmen einzuleiten.
Der tschechische Umweltminister Petr Hladik erklärte, dass sich die Lage an der Unfallstelle rapide verschlechtere und innerhalb weniger Stunden dringend Maßnahmen ergriffen werden müssten.
Reinigungsarbeiten laufen bereits, um das Benzol aus den betroffenen Gewässern zu entfernen. Um zu verhindern, dass das Benzol weiter ins Grundwasser eindringt werden dutzende Sanierungsgruben zwischen Bahngleisen und Gewässern ausgehoben und Spundwände errichtet.
"Ich möchte nicht für das Unternehmen sprechen, das die Arbeiten durchführt, um keine Fehlinformationen zu verbreiten, aber ich habe Informationen darüber, dass diese Leute jeden Tag 25 bis 30 Meter bauen, sie leisten also hervorragende Arbeit", erklärt Radek Buryánek, Sprecher der regionalen Feuerwehr von Olomouc.
"Die Spundwände tragen sicherlich dazu bei, die Benzolkonzentration zu verringern, die durch das Grundgestein in den See gedrückt wird", fügte er hinzu.
"Als Nächstes werden in dieser ersten Phase mindestens 210 Meter Spundwände errichtet, und es besteht die Möglichkeit, dass noch mehr Spundwände gebaut werden, so dass im Grunde das gesamte Unfallgebiet von ihnen umgangen werden sollte."
Der Notstand wurde einen Monat nach der Entgleisung eines Güterzuges an der Einfahrt zum Bahnhof Hustopeče verhängt. Am 28. Februar fingen beinahe alle 17 Waggons unmittelbar nach der Entgleisung Feuer. Aus den Tankwagen traten zudem etwa 350 Tonnen Benzol ins Grundwasser aus.
Der Sachschaden beläuft sich auf 40-Millionen-Euro. Die Anordnung des Ausnahmezustands gilt für einen Monat, bis zum 27. April.