US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Zölle in Höhe von 20 Prozent auf EU-Waren zu erheben. Jetzt reagiert die EU.
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat verkündet, dass die EU bereits Maßnahmen gegen Trumps neues Zollpaket vorbereitet. Von der Leyen antwortet damit auf die Ankündigung des US-Präsidenten Zölle in Höhe von 20 % auf EU-Waren zu verhängen.
"Wir sind bereits dabei, ein erstes Paket von Gegenmaßnahmen als Reaktion auf die Zölle auf Stahl fertigzustellen. Und wir bereiten uns jetzt auf weitere Gegenmaßnahmen vor, um unsere Interessen und unsere Unternehmen zu schützen, falls die Verhandlungen scheitern", sagte die Kommissionspräsidentin bei einem Besuch in der usbekischen Stadt Samarkand.
"Wir werden auch genau beobachten, welche indirekten Auswirkungen diese Zölle haben könnten, denn wir können weder globale Überkapazitäten absorbieren noch werden wir Dumping auf unserem Markt akzeptieren", fügte sie hinzu.
Trump verhängte zuvor einen Mindestzollsatz von 10 % für alle Länder. Höhere Zölle betreffen Importe aus Ländern mit hohen Handelsüberschüssen gegenüber den USA. So sind für EU-Waren Abgaben von 20 Prozent vorgesehen, während Warem aus China einen 34 Prozent-Zollsatz erhalten hat.
Die EU verzeichnete im Jahr 2023 mit den USA einen Überschuss von 156,6 Milliarden Euro bei Waren, aber ein Defizit von 108,6 Milliarden Euro bei Dienstleistungen.
Brüssel verfügt bereits über zwei Listen von US-Produkten, die mit Zöllen belegt werden könnten. Darunter eine, die Waren enthält, für die die Zölle seit 2018 ausgesetzt sind.
Außerdem wurden mit sofortiger Wirkung Zölle auf außerhalb der USA hergestellte Autos in Höhe von 25 % angekündigt.
Wie reagieren die EU-Länder auf Trumps Zollpaket?
Schweden und Irland haben bereits in Erklärungen erklärt, dass sie die zusätzlichen Zölle "bedauern". Schweden versicherte jedoch auf die bevorstehende Situation gut vorbereitet zu sein.
Irlands Tanaiste und Außenminister, Simon Harris, sagte die Union müsse "ruhig und besonnen" reagieren. Er bemerkte zudem, dass "die EU und Irland bereit sind, eine Verhandlungslösung mit den USA zu finden".
Von der Leyen sprach Anfang der Woche in einer Rede davon gegen Trump viele Trümpfe in der Hand zu haben.
Dort sagte sie, dass sie mit Trump übereinstimme, "dass andere die aktuellen Regeln ausnutzen" und dass sie "bereit sei, alle Bemühungen zu unterstützen, um das globale Handelssystem an die Realitäten der Weltwirtschaft anzupassen."
"Aber ich möchte auch klar sagen: Der Griff zu Zöllen als erstes und letztes Mittel wird das Problem nicht lösen", sagte sie und fügte hinzu: "Lassen Sie uns von der Konfrontation zur Verhandlung übergehen", ergänzte sie.