Der Generalinspekteur der deutschen Streitkräfte hat gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die schnellstmögliche Beschaffung von Kamikaze-Drohnen gefordert.
Die Forderung des Generalinspekteurs, Carsten Breuer, beziehe sich auf die erhöhte Flexibilität, die die Bundeswehr durch die Drohnen hätte. So sagte Breuer heute gegenüber der dpa, dass die Streitkräfte "noch in diesem Jahr mit Loitering Munition" schießen wollen, berichtet auch das Handelsblatt. Grund dafür sei die erhöhte Bedrohungslage.
Loitering Munition, auch als "Kamikaze"-Drohnen bekannt, sind unbemannte Flugkörper mit Sprengladung, die nach dem Aufspüren eines Ziels gezielt darauf stürzen und explodieren. Drohnen dieser Art können nur einmal eingesetzt werden. Drohnen dieser Art spielen für beide Armeen in dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine große Rolle.
Euronews hat vergangenes Jahr zwei Gründer der ukrainischen Drohnen-Organisation "Wild Hornets" in Kyjiw getroffen. Die beiden haben die Wirkung der kleinen unbemannten Flugzeuge erkannt, als sie Videoaufnahmen sahen, die zeigten, wie eine kleine Drohne, die mehrere Hundert Dollar gekostet hatte, einen russischen Panzer im Wert von mehreren Millionen zerstörte.
Nicht jede "Kamikaze"-Drohne zerstört bei ihrem Einsatz einen Panzer. Experten, darunter die Politikwissenschaftlerin Ulrike Franke sagte diesbezüglich in ihrem Podcast "Sicherheitshalber", dass Drohnen nicht "die eine Wunderwaffe" wären und nicht jede Drohne sofort einen millionenteuren Panzer zerstören könne.
Medienberichten von vergangener Woche zufolge will die Bundeswehr auch erstmals "Kamikaze"-Drohnen beschaffen. Laut Verteidigungsministerium sollen zunächst testweise Modelle der Firmen "Helsing" und "Stark" an die Streitkräfte geliefert werden.
Der Kauf soll vorerst in kleineren Stückzahlen getätigt werden, damit "Erfahrung und Einsatz" gesammelt werden können.