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Handelskrieg: Pedro Sánchez besucht Peking - Weißes Haus warnt Spanien

Der spanische Premierminister Pedro Sanchez trifft den chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Diaoyutai State Guesthouse in Peking, 9. September 2024
Der spanische Premierminister Pedro Sanchez trifft den chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Diaoyutai State Guesthouse in Peking, 9. September 2024 Copyright  Xinhua
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Von Euronews
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Pedro Sánchez strebt inmitten weltweiter Spannnungen, ausgelöst durch US-Präsident Donald Trumps Zollkrieg, engere Handelsbeziehungen mit China an. Washington hat die Annäherung Spaniens an China kritisiert.

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Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez ist in Peking. Es ist die zweite Station seiner Asienreise, die vor dem Hintergrund ernster geopolitischer Spannungen wegen Donald Trumps Zollkrieg stattfindet.

Während seines Besuchs in Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam am Mittwoch lobte Sánchez die Aussetzung der Zölle als "ein Tor zu Verhandlungen und einer Einigung zwischen den Ländern". Trump hatte die neuen Abgaben am Mittwoch für die meisten Länder für 90 Tage ausgesetzt - allerdings nicht für China.

Das Weiße Haus hat Spanien im Vorfeld von Sánchez' Reise gewarnt, sich bei bei China einzuschmeicheln und sich mit Peking zu verbünden.

In einem Interview mit Fox News sagte Finanzminister Scott Bessent am Mittwoch, dass es eine "verlorene Wette für die Europäer" wäre, sich an China statt an die Vereinigten Staaten zu wenden, und dass es so wäre, als würde man sich "selbst die Kehle durchschneiden".

Sánchez ist der erste europäische Regierungschef, der China seit der Eskalation der Zollspannungen zwischen den USA und dem Rest der Welt einen offiziellen Besuch abstattet.

Spanish Prime Minister Pedro Sanchez and Chinese President Xi Jinping tour the Diaoyutai State Guesthouse in Beijing, 9 September, 2024
Spanish Prime Minister Pedro Sanchez and Chinese President Xi Jinping tour the Diaoyutai State Guesthouse in Beijing, 9 September, 2024 AP Photo

Ungleichgewicht zu Gunsten von Peking

Das Handelsvolumen zwischen Spanien und China nimmt weiter zu, allerdings mit einem deutlichen Ungleichgewicht zugunsten des asiatischen Riesen.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums werden die spanischen Einfuhren aus China im Jahr 2024 mehr als 45 Milliarden Euro betragen, während die Ausfuhren kaum 7,4 Milliarden Euro erreichen.

Damit ist China der viertgrößte Handelspartner Spaniens, der zweitgrößte Lieferant von Waren, aber nur das zwölftgrößte Zielland für spanische Exporte.

"Nur Multilateralismus und Solidarität zwischen den Nationen können diese Art von globalen Herausforderungen bewältigen. Spanien setzt sich für eine Welt mit offenen Türen ein. Eine Welt, in der der Handel unsere Völker vereint und ihnen zu mehr Wohlstand verhilft", sagte Sánchez in Vietnam.

US President Donald Trump speaks during a cabinet meeting in White House, 10 April, 2025
US President Donald Trump speaks during a cabinet meeting in White House, 10 April, 2025 AP Photo

Zu den Produkten, die Spanien aus China bezieht, gehören Maschinen, Textilien und Konsumgüter. In den letzten Jahren hat auch die Einfuhr von Automobilen und Motorrädern an Bedeutung gewonnen.

Spanische Unternehmen exportieren vor allem Chemikalien, Mineralien und Industriekomponenten. China hat sich als führender asiatischer Markt für spanische Verkäufe etabliert, und mehr als 14.500 spanische Unternehmen unterhalten Handelsbeziehungen mit dem Land.

Die bilateralen Investitionszahlen sind jedoch ausgeglichener, wenn auch immer noch bescheiden. Im Jahr 2023 stellte China 131 Millionen Euro für Projekte in Spanien bereit, während die spanischen Investitionen in China 91 Millionen Euro erreichten.

Obwohl die Volumen noch gering sind, haben beide Volkswirtschaften ein wachsendes Interesse an der Stärkung der Beziehungen in strategischen Sektoren wie Technologie, Energie und Logistik.

China nimmt Sánchez in Schutz

Auf die Kritik des US-Finanzministers an Sánchez' Besuch angesprochen, antwortete der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, mit Nachdruck: "Wenn wir davon sprechen, dass wir uns gegenseitig die Kehle durchschneiden, dann sind es gerade die Vereinigten Staaten, die durch den Missbrauch von Zöllen, um die ganze Welt zu bedrohen und zu erpressen, versuchen, anderen Ländern den Hals zuzuschnüren und sie zu zwingen, sich ihrer Politik der Einschüchterung zu beugen."

Während einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte der chinesische Ministerpräsident Li Qiang,** dass der Handel zwischen Spanien und China für beide Seiten wichtig sei. Der bilaterale Handel zwischen den beiden Ländern werde 2024 ein Volumen von 44 Milliarden Euro erreichen, während die spanischen Exporte nach China nach Angaben Pekings im vergangenen Jahr um 4,3 % gestiegen seien.

Angesichts der Kritik aus Washington hat die sozialistische Regierung Spaniens die Annäherungsversuche an China verteidigt.

Landwirtschaftsminister Luis Planas betonte, dass Spanien ausgezeichnete Handelsbeziehungen mit China unterhalte, die "wir natürlich nicht nur fortsetzen, sondern ausbauen wollen".

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