In dieser Ausgabe unserer wöchentlichen Talkshow diskutieren die Teilnehmer über die neue Regierung in Deutschland, die Präsidentschaftswahlen in Rumänien und die Auswirkungen des Stromausfalls in Südwesteuropa.
Schock und Blamage in Berlin! Friedrich Merz wurde erst im zweiten Wahlgang vom Bundestag zum neuen deutschen Bundeskanzler gewählt. Das gab es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie. Ist er also schon beschädigt, bevor es richtig losgeht? Kann seine Koalition noch vertrauensvoll zusammenarbeiten? Und was ist mit seinen ehrgeizigen Plänen für Europa?
Fragen an die Gäste unserer Talkshow aus dem Europäischen Parlament, die Abgeordneten René Repasi von den Sozialdemokraten, Christine Schneider von den Christdemokraten und Michael Bloss von den Grünen.
Die Amtszeit von Friedrich Merz begann mit einem Paukenschlag. Der 69-Jährige erhielt im Parlament im ersten Wahlgang nicht die erforderliche Mehrheit von 316 Stimmen. Damit hatte niemand gerechnet!
In den drei Monaten nach den vorgezogenen Neuwahlen, die seine Christdemokraten zur stärksten Kraft im Bundestag gemacht haben, wurde Merz von seinen konservativen Parteifreunden und deren Medienverbündeten bereits heftig angegriffen, weil er dem Koalitionspartner, den Sozialdemokraten, zu viel zugestanden habe.
Und das war noch vor seinem Einzug ins Kanzleramt!
Die Frage ist: Wer waren die Abweichler, Christdemokraten oder Sozialdemokraten - oder beide? Manche nannten sie Verräter...
Die Erwartungen in Berlin und Brüssel sind groß, dass Merz die Wirtschaft ankurbelt, Europa wieder auf Kurs bringt, den stotternden deutsch-französischen Motor repariert, Trump in die Schranken weist und die Migration bändigt.
Wird es am Ende zu all dem kommen?
Zweites Thema: die Lage in Rumänien vor der Stichwahl. Der rechtsextreme Euroskeptiker George Simion gewann die erste Runde der Wiederholung der Präsidentschaftswahlen gewonnen, die im Dezember war wegen versuchter russischer Manipulation vom Obersten Gericht annulliert worden war.
Eine Entscheidung, die von der globalen Rechten scharf kritisiert worden war, etwa der Trump-Administration. Ein Sieg Simions könnte erhebliche Konsequenzen für Europa haben, sagen politische Beobachter.
Die Bürger stehen vor der Wahl zwischen zwei radikal unterschiedlichen Kandidaten, Simion und Nicusor Dan.
Simion, Chef der nationalistischen „Allianz für die rumänische Einheit“, sympathisiert mit seiner Rhetorik und seinen Positionen zunehmend mit dem Kreml. Kürzlich erklärte er, Russland stelle keine Bedrohung für die NATO dar.
Sein Gegenkandidat ist Nicusor Dan, ein unabhängiger Kandidat, Bürgermeister von Bukarest, Mathematiker, ist stark pro-europäisch und progressiv.
Bleibt Rumänien auf einem pro-europäischen Kurs? Oder werden die Anti-EU-Kräfte gestärkt?