In Frankreich haben sich zwei anarchistische Gruppen zu dem Stromausfall bekannt, der am Samstag in der Region in Alpes-Maritimes stattfand. Ob auch der Stromausfall in Nizza ein Sabotageakt war wird derzeit noch überprüft.
In Südfrankreich waren am Wochenende Zehntausende Haushalte ohne Strom.
Zu dem ersten Stromausfall, der am Samstag in Alpes-Maritimes stattfand, bekannten sich zwei Gruppen, die sich als "anarchistische Banden“ bezeichnen. In einer auf Indymedia veröffentlichten Erklärung sagten sie, sie hätten "die Filmfestspiele von Cannes stören“ und "allen Industriebetrieben“ in der Region den Strom abdrehen wollen. Die Justiz prüft dies.
Unter anderem waren drei der vier Pfeiler eines Mastes der Hochspannungsleitung, die die Stadt Cannes mit Strom versorgt, abgesägt worden, wodurch fast 160 000 Haushalte ohne Strom waren.
Die Filmfestspiele von Cannes wurden jedoch dank ihres autonomen Stromversorgungssystems nicht beeinträchtigt. Am späten Nachmittag wurde der Strom in der Region wiederhergestellt.
Nach Cannes, nun auch Stromausfall in Nizza
Nach Cannes kam es auch in der die südfranzösischen Metropole Nizza in der Nacht auf Sonntag zu einem Stromausfall. Nahezu 45 000 Haushalte waren vorübergehend ohne Strom. Die Stromversorgung wurde am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr wiederhergestellt. Die Nachbargemeinden Saint-Laurent-du-Var und Cagnes-sur-Mer waren ebenfalls betroffen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war ein Feuer an einem Transformator im Stadtteil Les Moulins ausgebrochen. Das Viertel im Westen von Nizza wird vom Drogenhandel beherrscht.
In Var wurde eine Hochspannungsstation in Brand gesteckt und in Alpes-Maritime ein Mast abgesägt. Die beiden Stromausfälle betrafen zehntausende von Haushalten.
In einem Post auf X verurteilte der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, "mit aller Kraft diese böswilligen Taten, die unser Land treffen". Er kündigte an, dass die Stadt eine Klage einreichen werde.
Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die beiden Vorfälle miteinander in Verbindung stehen. Es laufen zwei getrennte Untersuchungen.
Innenminister Bruno Retailleau forderte die Präfekten am Sonntagabend auf, "die Sicherheit der wichtigsten Standorte und Infrastrukturen des Stromnetzes" zu erhöhen.