Der rechtskonservative Kandidat Karol Nawrocki wird neuer Präsident in Polen. Das Ergebnis könnte das Land weiter von der EU entfernen.
Es ist ein knapper Sieg, doch am Ende reicht es für Karol Nawrocki. Der rechtkonservative Kandidat erhält knapp 51 Prozent der Stimmen, das berichten polnische Medien übereinstimmend. Sein Kontrahent, der liberale und proeuropäische Rafał Trzaskowski kommt auf rund 49 Prozent. Am Abend hatte in Nachwahlumfragen Trzaskowski noch knapp vorne gelegen. Nawrocki wird von der rechtkonservativen PiS-Partei unterstützt.
Weitreichende Auswirkungen auf Europa
Die Präsidentschaftswahl in Polen galt als eine Richtungswahl. Der Sieg des 42-jährigen schwächt die Regierungskoalition von Donald Tusk. Auch wenn der polnische Präsident hauptsächlich zeremonielle Aufgaben hat, kann er jedoch auch Vetos gegen Gesetze einlegen. Der scheidende Präsident Duda nutzte diese Möglichkeit, um die Regierung immer wieder zu blockieren.
Auch für Europa wird der Wahlsieg Nawrockis folgen haben. Er gilt als EU-Kritiker und ist gegen einen Eintritt der Ukraine in die NATO.
Ein offizielles Endergebnis der Wahlkommission wird erst im Laufe das Tages erwartet.